Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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bissel was nachzuholen, ich hatte schlecht Internet.

TAG 32:
Und es ist mal wieder traumhaft. Die gesuchte Bucht gefunden, nicht ganz zufällig, denn hier stehen ein paar weiter Busfreaks zwischen ordinären Wohnmobilen. Der Service ist grandios, frisch gekämmter, sauberer Strand mit Müllcontainern und alle paar Tage ein deutscher Bäcker mit Lieferdienst zur Frühstückszeit. So kam es dann auch, dass wir beim Schlange stehen erkannt wurden und eigentlich den halben Tag mit quatschen verbrachten.

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Wir haben beschlossen hier zu bleiben und auf Christie zu warten, die Gegend ist super, wir sind nur nochmal intern umgezogen, weg von der Weißware die in der Ebene bleiben müssen, hinauf auf eine Kuppe mit guter Aussicht und mehr Freilauf rundum. Die Umgebung ist ortstypisch wild, hügelig aus abbröckelnden Schiefergesteinen, ein Offroadparadies. Es war ansonsten ein ruhiger Tag und wir alle nutzten die Zeit zur Entspannung und Erkundung

TAG 33.
Ebenso am Folgetag, die slackline war das Highlight und wurde unter schwierigen Bedingungen am Ende des Strandes vor die Insel gehängt. In fast kompletter Länge ist diese auch eine Herausforderung und der weiche Sand darunter war oftmals Rettung. Immer mal wieder Anziehungspunkt des Tages bis zum malerischen Sonnenuntergang,

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Zwischendurch mal ne Radrunde um die Gegend zu erkunden. Calabardina heißt der letzte Ort und in der anderen Richtung ist Aguilas nicht weit. Zählt wohl als wärmste Region in Europa, und ist natürlich beliebt im Winter. Einen prominenten Nachbarn haben wir, zwar nicht mobil, sondern mit Villa, Dieter Thomas Heck. Villen gibt es sonst aber auch so einige hier, meist mit Anhänger oder Garage, also gar nicht mal so unterschiedlich zu meinem Gespann. Nur halt in der Preisklasse und im Luxusangebot. Wir erkennen also jeden Neuankömmling und sind doch über die Vielfalt erstaunt. Grüppchenbildung bei den Offroad-LKW mit Wohnkabine, ebenso bei den rollenden Villen, vereinzelt mal nen MB100 oder ne alte Transe meistens aber italienische oder französische Alkoven, dann halt nach Nummernschildern sortiert. Der Mensch als Rudeltier.

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Durch die längere Standzeit kann wieder Wäsche gewaschen werden, wir brauchen aber Wasser hier gibt es keines. Also mal nen Ausflug in den Ort. Ab zum Friedhof. Trinkwasser kaufen wir in 8l Gebinden, das geleerte Plastik dient zum Transport von Brauchwasser und ist handlich. Auf dem Weg dorthin entdecken wir einige abgesägte Bergkuppen. Muss man wirklich so nennen, hier haben Investoren Land gekauft und wollten Bauen. Eine trostlose Mondlandschaft verkauft sich allerdings schwer, noch dazu wenn ne Fischfarm direkt vor der Nase schwebt. Wieder ein Punkt auf der Liste der Schlimmen Dinge, die bald kommenden Gewächshausfelder fehlen da sogar noch und sie ist trotzdem schon lang genug.

Der Ausklang des Tages, welche nun langsam wieder länger werden, war romantischer Natur. Die Sonne verschwand vom Camp gesehen hinter dem Hügel, warum also nicht mit Buch und Decke dort hoch? Wellenrauschen und weite Sicht, sonst nix. Und 30Minuten länger Lebensspende.

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Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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TAG 34:
Heute ist Weihnachten, schon muss man sagen, ohne dieses wochenlange Vorgeplänkel mit zwangsfröhlichsein, Einkaufsstress und sonstigem Komerz drum herum. Ab und an mal zum Advent ne Stolle und das Fest kann kommen. Wir haben nix weiter geplant, ausser ein Lagerfeuer. Ist in der kargen Umgebung schon was besonderes, Holzbeschaffung mit dem Rad, vor allem sind die ExpeditionsLKW-Nachbarn auch auf die Idee gekommen.

Der Tag sonst ... naja für mich zum streichen. Die Slackline wurde über eine Klippe gehängt, das Adrenalin versaute die Konzentration, lassen wir lieber, muss ja kein Unglück geschehen. Dann lieber mal schnorcheln, die Unterwasserwelt besuchen. Neopren an und in der felsigen Bucht ab knietiefe nur Seeigel entdeckt. Zum Glück die Surfschuhe angehabt, aber nen Massaker wollte ich heute auch nicht anfangen, Planänderung. Dafür war mein Xperia im Wasser, ganz kurz und nur die Hälfte, ist ja wasserdicht. Dachte ich, vielleicht nicht mehr seit dem Displaytausch, auf jeden Fall kaputt.

Fotos folgen (wenn überhaupt)

Aprospos kaputt, soll ja nicht heißen der Kerl beklagt sich nur bei schönstem kurze Hose Wetter. Wir wollen später nen Motorradausflug machen. Beide Hobel mal gecheckt und vorbereitet, bei der Probefahrt von "Black" ist dann der Kickstarter abgebrochen, schon wieder. diesmal über der Schweißnaht, die mühsam zurechtgefeilt wurde. (seit Berlin lief die nicht mehr) Und zu guter letzt sind meine neuen Wanderstiefel an exakt der selben Stelle eingerissen, weswegen ich sie schon als Regress eingeschickt hatte... Pfusch. Wer jetzt aber mit Schadenfreude kommen will darf gerne gleich wieder zu Neid umschwenken, ich hab halt die Motorradtour ohne Begleiter gemacht und nen Delfin zum Sonnenuntergang gesehen. Vom Berg am Cabo Cope konnte ich ins klare Wasser deutlich den Körper des gemächlich treibenden Säugers im flachen Wasser inklusive auftauchen Rücken mit Flosse sehen, nachdem wir gestern vom Bus aus dies mehrfach auch beobachteten aber nicht definitiv einem Delfin zuordnen konnten.

Das Mopped wieder mal als optimale Wahl angesehen macht sich gut vor solcher Kulisse

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Definitiv können wir behaupten uns zum Weihnachtsfest nicht sinnlos Pfunde angefuttert zu haben, ein paar Nüsse und Maronen am Lagerfeuer als Snack vorher nen gesundes Essen wie üblich, dazu 43er mit Milch. Ein gelungener Abend


TAG 35:
Ein perfekter Morgen keine Wolken, also sollte die Sonne gleich rauskommen. Die letzten Tage ließ die sich immer bis zum Mittag Zeit. Wir haben Pläne, Lagerkoller, müssen mal raus. Mit Fahrrad und Mopped ging es auf zu dem Berg der sich am Ende unserer Bucht am Horizont aufbaut. Das erste Frühstück als Snack verspeist wartet eine mittelschwere Anstrengung auf uns da die gestrig entdeckten Wanderpfade beim Motorradausflug zum Cabo doch eher der schwereren Kategorie zuzuordnen sind. Karges Hügelland mit abgebrochenen Felsbrocken und einigem Gestrüpp dazwischen kann aber doch ne Mange Vielfalt und bewundernswertes hervorbringen. Es wurde viel höher als gedacht, die Wohnmobile auf der anderen Seite der Bucht sind als weiße Quader zu erkennen, tolle Perspektive mal wieder sehen wie gering doch unser Anteil an dieser Welt ist, doch wie gigantisch das Ausmaß unseres Handelns. Man sieht ebenso die Fischfarm und die abgeköpften Hügel im nächsten Ort.

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Aber hier oben ist die Welt noch in Ordnung, wir nehmen unseren Müll vom Frühstück wieder mit und sogar noch vergessenes Plastik von Anderen. Der Ort dieser Mahlzeit war schwer erkämpft, in einer halben Höhle, einer Bushaltestelle gleich. Der Kamm hier irgendwie unwirklich, sehr grob vom Rest abstehend, interessante Gebilde formend. Dahinter dann Ruhe wie man sie sucht, keine Geräusche aus dem sonst nicht sehr lauten Ort zum Feiertag, doch auch noch so kleine Piepsgeräusche von Alarmanlagen, Hundegebell und am schlimmsten Abrollgeräusche von Fahrzeugen kann man durch die Wasseroberfläche meilenweit hören. Doch von hier aus ist der Blick aufs Wasser endlos weit. Ruhe.

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Der Sportsgeist ist geweckt, ich will ganz nach oben. Es wird eine Kletterpartie, nicht kopflos, aber so dass ich schon den Rückweg scheue, gibt sicherlich ne andere Option. Die Begleiter nehmen eine Route etwas untehalb. Dann ist es geschafft, ich fühle mich wie große Eroberer an einem noch nie betretenen Stückchen Land, glaub ich hier oben weniger, aber in einer Höhle zuvor waren keine Fußspuren im Sand zu erkennen.

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Ein kurzer Exkurs in die verlassene Welt, ein Trip in Selbsterfahrung mit Dank an die Natur. Zum Glück war die Sonne etwas hinter Wolken versteckt, wäre sonst arg warm geworden, für den Rest des Tages erhoffen wir aber erneute Sichtung und dann klaren Himmel. Der Vollmond soll heute gefeiert werden.

Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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Mit dem Moped mache ich mich dann auch kurz auf um die Lage vor Ort am Strand etwas mehr abseits um die Ecke zu checken. Viele bekannte Gesichter vorwiegend Busfreaks stehen dort schon und es sollen weitere internationale Gäste kommen. Den Platz für gut befunden machen wir uns also ans Packen und Weiterziehen, zum ersten Mal auf der Tour wieder in die andere Richtung, wenn auch nur 7km nach Norden.

Unser Aufbruch eher schleppend, keine Eile und nach drei Nächten an einem Ort ist auch ne Menge wegzuräumen, inklusive Motorräder am Hänger montieren war es ne Stunde. Wir haben erst 15Uhr, alles im Lot. Der Vollmond lässt sich aber so langsam schon blicken und die Vorbereitungen am anderen Strand liefen schon auf Hochtouren. Feuerstellen wurden geschaffen und Holz besorgt, ne riesige Pfanne hab ich auch schon entdeckt. Es soll ja Paella geben. Christie wird ausflippen...aber muss heute mit nem riesigen Festmahl neben kunterbuntem Weihnachtsbaum Vorlieb nehmen.

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Von Ankunft bis Sonnenuntergang wurden allenortens Erfahrungen geteilt und Geschichten erzählt, schon lange nicht mehr unter so vielen Deutschen gewesen, ein paar Holländer, Belgier und Briten, später sollten Einheimische folgen. Der Hauptakt an diesem Abend war aber diese duftverströmende brodelnde Masse aus Reis und Tintenfisch, Hähnchenfleisch und Gambas. Und origineller kann man sich so ein Ereignis gar nicht vorstellen, mit 30Leuten am milden Weihnachtsabend aus einer 60cm Pfanne ein traditionelles Essen zelebrieren.

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Den anfänglichen Seewind haben wir mit unseren Bussen abgeschirmt, zum gemütlichen Teil des Abends wurde dann das Ergebnis der Blaseaktion der Natur sichtbar, wolkenloser Himmel und beste sicht auf unseren Trabanten. Untermalt von spanischem Liedgut und Gitarren schmeckte das örtliche Bier annehmbar und die früher schon konsumierte Spezialität 43er Likör mit Milch noch passender.

Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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TAG 36:
Ein Sonnenaufgang mit fotowert und üblichen Wolken. Das Lagerfeuer brannte bei meinem zu Bett gehen gestern nach Mitternacht immernoch fleißig und die Ränge leerten sich träge. Dementsprechend heute Morgen auch ruhig bei den Nachbarn. Die Aufräumaktion zog sich hin und die Hunde der Gäste und Gastgeberin (riesen Dank an Sina) machten sich über die Pfanne her. Wenn das Christie wüsste, die gute Paella.

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Wir haben einen Platz quasi am Eingang zum Strand gewählt. Hier müssen alle vorbei die Kommen oder Fahren. Wir haben die Slackline zwischen Bus und Pfeiler gespannt, Atlas nimmt den halben Strand mit seinem Stock in Beschlag und auch sonst heute eher gemütlich. Ein kurzer Ausflug ist geplant. In einem Bus zum Besuch beim Holzbauer, vielleicht bekommen meine Begleiter einen Vierbeiner, wenn die Chemie stimmt. Die Themen gestern Abend vielseitig u.a. auch Tierschutz und Hunde. Das Ausmass der Streuner im Vergleich zu Italien aber ein Witz, hier hat die Arbeit der Organisationen oder Einzelpersonen also schon gut gefruchtet. Unsere Fahrt führt ins Landesinnere, unspektakulär und karg wie angesprochen, trotzdem auf seine Art schön, nur die recht häufig werdenden Gewächshäuser trüben das Bild. Das nette kleine Boxerweibchen war es dann zwar nicht aber die passende Gelegenheit bringt das Schicksal sicherlich noch.
Mehr war heute nicht anzumerken. Auf dem Rückweg machten wir nochmal Halt in Aguilas und fanden aus Zufall einen Küchenöl Sammelbehälter. 25Liter Treibstoff meine Ausbeute, es geht schon wieder los.

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Der bessere Fund jedoch weil passend wie die Faust aufs Auge und durch Zufall der fast schon nicht mehr normal ist... Wir passierten im Bus einen einsamen blauen Container am Strand und amüsierten uns über die daneben gestellte Kloschüssel als ich im Container eine Art Schrifttafel entdeckte. Angehalten und zurückgelaufen war es 150cm hohles Plastik aus den Worten >TODAY IS A GOOD DAY< geformt. 20cm Kabel sind dran, zweipolig, mal schaun was es bei 12V macht. Leuchten wie Sau, Jackpot und neue Busdeko. LED und damit keine 15W Leistungsabnahme. Nun irgendwie hinter die Sonnenblenden montieren und fertig.

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Und schon wieder bricht eine Nacht herein. Nicht mehr lange und Christie ist wieder da, wir wollen aber doch noch etwas weiterziehen und sie muss nun eine Zugverbindung nach Almeria suchen. Erstmal kommt aber der Quitschi ausm BusfreaksForum zu Besuch hergeflogen. Silvester am Strand bei Bekannten ist besser als im trüben Hamburg.

Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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TAG 37:
Dieser Morgen ist etwas windiger. Ich hatte gehofft das Surfbrett aufbauen zu können, doch irgendwie fehlt die Lust und der Optimismus. Wir packen also und wollen südwärts. Der Strand ist gemerkt und kann besten Gewissens empfohlen werden.

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Wir trafen den Busfreak auf Urlaub ohne Bus noch kurz vor der Abfahrt. Silvester steigt wieder ne Sause hier und ansonsten zu jedem Vollmond. Wir passierten unseren Stellplatz der letzten Nächte und schlängelten uns die Küste entlang ohne Ziel. Wetter wie gewohnt und Ausblick endlos, man könnte schon denken die Beiden sind nen Pärchen.

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Weitere kleine Strände mit Wohnmobilen belagert sind hier zu finden, um Garrucha dann das übliche Touriviertel mit Strandpromenade und Kneipenstraße. Brauchen wir nicht, weiter gehts. Wolken ziehen auf, wenn man genau hinsieht hängen die fest, am Berg der bald umfahren werden soll. Traumhaftes Bild ohne Konsequenz.

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Bis dahin schwitzte ich mir im Bus einen ab, freier Oberkörper und die Passanten fangen an zu gaffen. Nach der Wolke auch wieder ein strahlender Himmel und der nächste abgelegene Strand lud zur Badechance kurz vor Carboneras. Mit der GoPro, denn die ist wirklich wasserdicht, ab in die Wellen, hier sind die gut aufgewühlt. Die Temperatur, naja, Ostsee im Juni hat auch nicht mehr. Sauber geht es weiter langsam mit Suche nach nem Schlafplatz. Hinterm Ort ein Hafen und gigantisches Zementwerk, bloss weg hier. Eigentlich sind wir fast schon im Nationalpark Cabo de Gata und steuern die letzte Ortschaft mit Strasse an. Agua Amarga, weiß mit blauen Akzenten. Hübsch anzusehen, aber wir verfahren uns erstmal in den schmalen Gassen. Doch keine 100m weiter der ideale Platz für ne Übernachtung. Parkplatz im Ortskern am Strand. Erste Reihe, was sonst. Das letzte Bild schon nen Himmel, machen wir ne Serie draus, Strand sieht sonst meist gleich aus, der Ausblick war schön.

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Von hier aus starten viele Wanderungen in den Nationalpark, einige Strände und Orte sind nur zu Fuß zu erreichen. Am Abend machen wir aber nur die Ortsnahe Runde und entdecken am westlichen Ende der Bucht in den aufsteigenden Kalkgesteinen Ferienwohnungen der antiken Art. In das weiche Gestein haben vor Generationen Menschen Höhlen gehauen und Räume geschaffen, teils sind sie nun von der Witterung ausgewaschen, aber immernoch ansehnlich.

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Der Abend in der Zivilisation mal etwas ungewohnt mit Nachbarn und wenigen Bars in der Umgebung. In einer war wohl Voksmusik angesagt, der spanischen Art was sonst.

Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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TAG 38:
Nette Gegend aber nix für uns, wir haben GPS Daten von einem Strand bekommen, wo man über unbefestigte Straßen doch mit dem Bus hinkommt. Ein Abenteuer, los gehts. Ohne genauen Startpunkt schwieriger, dank maps.me aber nicht unmöglich. der erste Pfad auf dieser Karte stellte sich aber als Wanderweg heraus, der selbst mit dem Motorrad nciht zu bezwingen wäre. Die nächste Option eine zweispurige Schotterpiste die schon eher befahrbar ist. Spuren von anderen Reifen machen Mut, auf gehts.

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Doch nach vielleicht 500m sah der Weg schon anders aus, waren wohl doch Defender oder andere Offroader. Wir machten also erstmal einen Fußmarsch, ob es noch schlimmer kommt oder am Ende gar nicht zu unserem Ziel führt.

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Die Entscheidung besprochen sah der Weg mit einigen weggeräumten Steinen schon viel entspannter aus und das Sprichwort "Vorwärts immer, rückwärts nimmer" sollte greifen. Wozu hab ich den Dicken denn auch höher gelegt und Geländeschlappen verpasst.

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Geschafft, mit Adrenalinfaktor, die Schräglage teils nicht wenig und die Bodenfreiheit ausreichend, die Seitenbalken unter meinem Bus werden jedoch wie schonmal angedacht etwas höher angesetzt. Ausserdem werde ich auch hinten wie vorne die Achse ein bisschen anheben und gut. Meine Begleiter mussten mir nun quasi folgen, wo ich mit dem Anhänger durchkomme schaffen sie es erst recht. Stolz wie Bolle darf man da schon mal ne Fotosession machen.

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mit Verfolger(in) ein Traumpärchen.

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Die Route wurde nun abgeändert geradeaus der direkte Weg zur Bucht nicht zu bewältigen. Im ausgetrockneten versandeten Flußbett ging es nen weiteren Kilometer vorran, bis ein optisch anspruchsloser Hügel mit Schräglage die Kraftreserven des 407 mit Anhänger hinten dran ausschöpfte. Stillstand:

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Der gelbe Bus hätte mit dem 3,8l Diesel die Kraft, kommt aber nciht vorbei, und umdrehen ist auch keine Option, den Spruch hatten wir schonmal. Nach erneuter Wanderung wurde keine 500m weiter auch der "Ausweg" auf eine breite Schotterstraße gefunden, diese mit Schild zum gewünschten Strand. Also blieb nur eines. Abkoppeln, Bus hoch, Seilwinde ran und Hänger hinterher.

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Für ale Fälle gewappnet bin ich froh das Teil mitgenommen zu haben, kann von mir aus aber jetzt den Rest der Tour im Heck verbleiben. Auch diese Aktion nach ner guten halben Stunde erledigt und der Rest dann eher unspektakulär. Der Playa del Plomo dann ein empfohlenes Paradies mit nicht wenigen weiteren Bussen... die hatten alle den Anfang des ebenen Schotterweges gefunden, dafür aber keine Erfahrungen im Offroadfahren gesammelt. Für alle die da mal hin wollen... x1 (erste schwere Abfahrt) x2 (Hängerproblem) x3 (eigenticher Schotterweg ab Straße aus Agua Amarga)

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Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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ja, danke. Immer wieder toll aufzuschreiben. Macht echt Spaß mit euch zu teilen.


Unser Stellplatz an der Cala del Plomo dann seitlich am Weg (die letzten beiden), ab 5 Wohnmobilen passt hier nix weiteres hin. Urlaubsstimmung, mal wieder. kurze Hose, oben ohne, Strandspaziergang. Surfbrett runter und mit Neopren in die echt anständigen Wellen. Ich muss sagen, auch so macht solch Brett echt Spaß. Rauspaddeln und dabei bauchlings über die Wellen hüpfen ohne Salzwasser zu schlucken. Soweit so gut, dann drehen und mit Anlauf in die entstehende Welle, die Theorie und in der Praxis auch durchführbar, nur dann auch noch aufstehen und Balance halten sowie ein Wörtchen mitreden zu dürfen in welche Richtung die ganze Geschichte führt kann man dann wohl hohe Kunst nennen.

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Definitiv ein schöner Strand dafür, klares Wasser, sandiger Boden zwar ab und an mit größeren runden Steinen gesäumt aber keine spitzen Klippen. Die Aussicht von hier draussen auf die kalkgesteinigen Klippen rechts und die Felsformationen links und direkt hinterm Strand das hügelige Gebirge so weit das Auge reicht, herrlich.

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Vor diesen besagten Kalkfelsen nördlich findet man einige wundersam rund bis oval ausgewaschene Becken in hartem Gestein, gefüllt mit Wasser und Geröll. Spiegelnde Wasseroberflächen und auch sonst viel Freiraum zum träumen.

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Den Rest des Tages der sonst alltagstypisch ablief hatten wir uns noch mit dem Aufsammeln von Plastikmüll vertrieben. Den Behälter praktischerweise an einem Ende des Strandes entdeckt waren im Nu etliche Deckel und kleinere Plastikteile reingestopft, die größeren gleich in die Tüte gewandert. Auch hier nochmal die Anregung Plastik weitestgehend zu vermeiden und dringends immer zu recyclen. Das Phänomen, an den verlassendsten, romantischsten Stränden findet man den meisten Müll bewahrheitet sich auch wieder hier... in Tourizentren wird regelmäßig der Scheiß vom Strand gekehrt um heile Welt vorzuspielen, doch hier gibt es kein Aufräumkommando. Selbst wen niemand persönlich Müll hier vorbeibringt sind unsere total verschmutzten Meere nach jedem Wellengang einen minimalen Bruchteil leichter und erst an Land sieht man das Übel.

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Naja, um das Bild des einsamen Strandes etwas abzumildern, neben uns ist eine kleine Ansammlung von anscheinend bewohnten Häuschen, bodenständig und hübsch weiß. Schwer erreichbar allemale. Früh morgens fuhr ein Auto weg und am Abend kam auch nur eines, tagsüber hab ich nen Opa auf nem Mini-Trecker gesehen, weiter hinten im Tal könnte man eine landwirschaftliche Kleinanlage ausmachen. Romantisch ist es hier trotzdem, für uns aber nicht "the place to be" für Silvester, ausserdem wartet Christie schon auf ihren Flug, ab nach Almeria, einsammeln. Doch ihre Verbindung über Madrid gibt ncoh genügend Zeit für nen Stadtbummel und anschließendem Transfer nach Andalusien. Ja wir sind endlich in der südlichsten, geschichtsträchtigen spanischen Provinz.

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Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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TAG 39:

Und ewig das Gleiche... weiterziehen, wird ja sonst langweilig und wir gehören zum fahrenden Volk. Heute Abend wollen wir in Almeria sein, Christie kommt frühmorgens am Bahnhof an, da will ich quasi nur schlaftrunken die Tür aufmachen und sie abholen. Den Tag am Strand bei bestem Wetter genießen wir aber noch. Mir ist eh aufgefallen, das Italien letztes Jahr mehr Regen und weniger milde Temperaturen zu bieten hatte. Unsere Route auf der Schotterpiste weg vom Plomo führte uns nach 7km vorbei an einer Wasserquelle und dann auf eine Teerpiste. Ab da fühlte man sich wieder in der Normalität angekommen.

Von der Parklandschaft, gezeichnet durch weitestgehend unberührte Natur und versteppte Flora auf steinigen Hügeln, kamen wir plötzlich in eine andere Einöde, die Gewächshausregion um Almeria. Ein Meer aus Foliendächern und dazwischen unendlicher Müll, Horden von Ziegen auf Komposthaufen, unterbezahlte Arbeitssklaven aus Afrika auf klapprigen Fahrrädern, keine schöne Region. Massig Werbetafeln am Strassenrand für die neuesten Tomatenzüchtungen und riesige Verteilzentren für Dünger und sonstige Chemie.

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Im nächsten Städtchen Campohermoso, südlich der Autobahn als Durchgangsort sieht es noch schlimmer aus. Slum könnte man zu nem Großteil der Siedlungen sagen. Wer noch nie in Arfika war stellt sich das sicherlich so vor. Hier in der Gegend soll es zuletzt Aufstände gegeben haben, von Toten war die Rede, kein Wunder bei Löhnen von 2-3Euro wie wir aus spanischen Kreisen erfuhren. Und alles nur, damit Tonnen von subventionierten Tomaten und Salat ohne einen Hauch von gesundem Inhalt nordeuropäische Discounter überspülen kann. Die Käufer von solchem Scheiß wollen es ja nicht anders.

An einem dieser Märkte einer französischen Kette mussten wir Lebensmittel auffüllen, ich gebe Hoffnungen auf, hier irgendwo etwas zu finden. An der Straße davor sammeln sich plötzlich einige Mercedes Busse aus allen Baujahren. Dieser hier der auffälligste und bei dröhnender GOA-Musik stiegen Rasterlocken mit Mensch drunter aus. Franzosen die auf dem Weg nach Marokko sind. 140,- soll aktuell wohl eine Überfahrt kosten, Tipps und Regionen wo man nicht hin sollte wurden ausgetauscht. Vielleicht sieht man sich.

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Almeria erreichten wir zum Abend. Christie schon in Madrid gelandet schaut sich grad die Stadt an und wärmt sich immer wieder in Cafes auf, ist echt kalt in Zentralspanien. Ihr Bus geht erst um Mitternacht. Wir machen uns auf die Suche nach nem Parkplatz, rund um Bahnhof oder Hafen sollte doch was zu finden sein... denkste. Auch am anschließenden Strand nur Wohnhäuser und der Weg führte uns 2,5km weiter an die Promenade. Dort nach Missachtung von Camperverbotsschildern gesellten wir uns zu einigen Wohnmobilen mit direktem Blick über den Sand. Klohäuschen und fließend Wasser in der Nähe und nicht weit morgen früh zu fahren, hier bleiben wir.