Ja, Weichei. Ich weiss dass ich nicht alles weiss und dass sowas nicht "einfach" ist. Im Zuge der mir empfohlenen Recherche zu meinem Kastenwagen-Projekt komme ich da Schritt um Schritt voran und gewinne da auch Erkenntnisse.
Die Erkenntnis in Kurzform: Motortausch ist Scheisse.
Ein Motorwechsel ist bürokratisch gesehen aufwendig und teuer. Das dient aber im Wesentlichen dazu, eine möglichst große Hürde aufzubauen und Hobbyschrauber abzuschrecken; die Gebühren kann man auch als "Hobbysteuer" verstehen. Freistil-Modifikationen sind wirklich nicht mehr möglich.
Denkbar, (aber ggf. nicht von Amateuren und Hobbyisten umsetzbar) sind weiterhin alle möglichen Umbauten - Die Umsetzung scheitert aber an der Abnahme, wenn man sie nicht vernünftig umsetzt, dokumentiert oder Einsparungen vornimmt. Die Entscheidunggewalt der entsprechenden Prüfer ist natürlich der ganz kritische Part; ein Prüfer hat natürlich die Freiheit, eine Änderung am Motor ohne (vernünftige) Begründung abzulehnen, weil er der Sache nicht traut. Das Regelwerk möchte Restriktiv sein, wird aber durch den nicht genauer definierten "Einzelabnahmen"-Part ziemlich willkürlich.
Tuning-Werkstätten scheinen sich da mehr und mehr auf den Engineering-Part zu stürzen und den Papierkram und die Planungsunterlagen mundgerecht zu erstellen, damit die Abnahme erfolgreich wird. Wer weiss, oder sie leben und überleben nur durch ihre guten Beziehungen zu den Prüfern.
Eine Abgasuntersuchung ist Pflicht, aber unbedenklich; mittlerweile müssen Autos alle 2 Jahre an den Rüssel und beweisen, dass sie gescheit laufen (und wie ich dieses Jahr erleben durfte: Wenn der Prüfer meint, testet er die Abgaswerte der LPG-Anlage nochmal separat); da ist der spezifische Motor eher Nebensache; Abgasnormen lügen nicht und die Messungen müssen dem Entsprechen, damit es mit Plakette und Steuerklasse läuft.
Die geforderten Grenzwerte sind bei den <20 Jahre alten Motoren aber erreichbar, wenn man die Abgaspakete entsprechend übernimmt und nicht etwa aus Geiz/Faulheit die Kats und Filter weglässt oder falsch dimensioniert. Ein bisschen Engineering-Stumpfsinn ist da also die Methode: Schreiben, Schreiben, Schreiben. Vergleichsdokumente erstellen, Bauteile und Baureihen Dokumentieren und so viele Fachinformationen und Herstellerinformationen zusammentragen wie möglich.
Und dann, bei allem Papierkram hängt es doch an dem guten Willen des Prüfers.
Das mir empfohlene Verfahren: "Planen, Dokumentieren, mit dem Prüfer abstimmen und dann erst umbauen"... hat in der Theorie keine rechtliche Relevanz, weil der Prüfer nach dem Umbau sagen kann "Ach nee, lass mal".
Es wird niemals sinnvoll oder wirtschaftlich sein. Was in der Praxis machbar ist, muss in Anbetracht der neuen Regeln schrittweise ausgehandelt werden. Ich habe das Projekt nicht aufgegeben, bin aber zunächst noch dabei, die Vergleichsdokumente aufzustellen und einen Umbauplan zu erstellen. wenn ich den habe und mein TÜV überhaupt darüber reden möchte, sehe ich weiter.