Tach auch.
Zuallererst muss Muttis Polo ja mal zum Tüv. Eigentlich ist der ja so schon tauglich gewesen, erstaunlich guter Blechzustand, gute Bremsen undsoweiter.
Da ich mich aber ungern blamiere, sollten die vorderen Dämpfer noch neu und ein genauerer Blick von unten kann auch nie schaden.
Die Dämpfer haben beim 6N2 eine Eigenheit: Mitten in der kurzen Bauzeit haben die die Domlagerung und die Federn geändert. Die frühen haben das aus Golf3 und 6N1 bekannte Gummi mit dem kleinen Kunststofflager, die späten das grosse Lager mit Federteller dran aus 9N und A2. Zu erkennen ist das späte an der Domlagerbefestigung mit den drei Schrauben aussen, das alte ist über den Stossdämpferkolben festgeschraubt.
Späte Ausführung also:
Das schöne daran ist, das der Manschettensatz auch anders ist. Ich hab mich mal wieder auf TecDoc verlassen und der preiswerte von Kayaba, den ich bestellt hatte, war natürlich falsch gelistet. Kommt davon, wenn man nicht alles mit der OE-Nr. vergleicht. Der alte ging aber nochmal, also wieder eingebaut.
Pferdefuss an dieser sonst eigentlich recht guten Konstruktion (die Domlager halten viel länger als die alten!!):
Wenn die Feder in der oberen Windung mal bricht, und das macht sie beim 9N ganz gern, dann fällt das Domlager runter und zerlegt sich, die Feder schleicht dann in dem oberen Gummilager wild rum.
Die Federn hab ich an den Auflageflächen etwas saubergekratzt und dann erst mit Fluidfilm und dann mit Wälzlagerfett bestrichen, das hält hoffentlich noch ne Weile.
Ansonsten ging das recht easy, wenn man von den Staubkappen über dem Domlager mal absieht: Die Dinger sind so hart und dicht, das sie a) kaum abzubekommen sind, jedenfalls nicht heile, und b) es darunter wegen der Dichtigkeit am Stoßdämpfergewind gammelt wie blöd.
Weglassen!
Die kleine 3-Zylinder-Rennsemmel macht jetzt jedenfalls richtig Spass, die Verbindung straffe Gasdruckdämpfer mit den 195/45 lässt sattes Kurvenräubern zu.
Ansonsten keine Auffälligkeiten, Motor etwas geputzt (Ölverbrauch war nicht messbar) Öl gewechselt, und ein bisschen Fluidfilm verteilt. Selbst die Bremsleitungen sehen noch ordentlich aus, der Fachmann wundert sich und der Laie staunt...
Neuen Mitarbeiter in der Höhle des Löwen hab ich auch:
So.
Nun will ich euch noch ein paar Bilders von meinem fast fertigen B18-Projekt nicht vorenthalten:
Kopf und Kipphebel montiert:
Wasserpumpe ohne gequetschte Ringe mit frisch lackierten Rohren:
Nahezu fertig:
Die Riemenscheiben und der Deckel sind lediglich geputze bzw. entlackte Altteile. Bei den gelb übergepinselten Riemenscheiben durfte ich feststellen, das chemischer Dichtungsentferner von Reinz der bessere Abbeizer ist.
Den Deckel hab ich noch an den Löchern gerichtet, die sind oft tief eingedrückt, weil fast jeder Ochse die Korkdichtung viel zu fest anzieht, weswegen der Deckel dann oft auch insgesamt krumm ist. Die sind wieder mit den originalen Kreuzschrauben fest.
Hier nochmal die leckeren neuen SUs:
So, nun warte ich mal auf den Krümmer und das gelb für den Lüfterflügel und widme mich derweil dem tropfenden Getriebe:
M40 mit Lenkradschaltung, frühe Ausführung mit 16,8mm Vorgelegewelle und Lenkradschaltung. Letztere gabs es für Nordeuropa und die USA nicht. Lediglich für den arabischen Raum und Teile Südosteuropas.
Glocke in geputzt:
Schaltbetätigung sortiert:
Nadeln gesammelt und sortiert:
Hauptwelle fertig zusammengesteckt:
Ein Haufen Zeug ist das schon...
Da bin ich Freitag nicht weiter gekommen, weil mir ein Montagewerkzeug für die Vorgelegewelle fehlte. Das gab es nur bis 71 so, hat natürlich auch keiner. Ich habs jetzt selbst gemacht...
Mal gucken, ob das Ding hinterher funzt, aber ich bin da guten Mutes. Hier muss ich mal eine Lanze für das "AlterSchwede" brechen: Dort ist die Getriebeüberholung weitaus ausführlicher und genauer beschrieben, als in dem originalen Volvo-Werkstatthandbuch.
Ich werde weiter berichten.
Bis demnächst!