Die Vespa hatte ja letztens einen Kolbenklemmer und ich habe mal mit dem Zerlegen angefangen zwecks Ursachenforschung. Zuerst dachte ich an Ölmangel aber da sieht alles unauffällig aus. Der Kolben sieht so aus wie man es erwartet, und ich dachte zuerst, ich käme mit neuem Kolben/Zylinder weg. Aber was ist das für ein Drahtgewusel am Pleuellager?
Mist, das bedeutet Motor zerlegen. Jetzt fällt der Verdacht auf den "Kulu"*, so wird in Vespa-Kreisen der Kurbelwellensimmerring genannt. Und tatsächlich: Dessen Spiralfeder befand sich jetzt am Pleuellager. Kein Wunder dass der Motor klemmt wenn da jede Menge Falschluft rein kommt...
Mittlerweile ist der Draht raus. Ich hatte schon Angst eine neue Kurbelwelle kaufen zu müssen. Hab das Lager noch gründlich mit der Lupe untersucht, so weit man da eben was sehen kann, und keine Drahtreste erspäht. Wird also wieder eingebaut. Wenn die bestellten Ersatzteile da sind, gehts weiter.
Habe mich noch nicht entschieden, ob ich wieder original aufbaue oder mit etwas mehr Bums - das hängt wohl davon ab, ob der Zylinder noch zu retten ist.
Die Sitzbank hatte es auch hinter sich:
Diesmal habe ich einen fertigen Bezug gekauft. So toll passt der aber auch nicht. Das will ich aber nicht dem Anbieter vorwerfen, vielmehr denke ich, dass der Schaumstoffkern im Laufe der Zeit an Form verloren hat. Jedenfalls hab ich den Bezug mal aufgespannt und jetzt liegt das Teil den ganzen Tag in der Sonne, damit es sich anpassen kann:
*) Manche bezeichnen auch das Kurbelwellenlager oder gar die Kupplung als Kulu, ich glaube die Vespa-Leute sind sich da selber nicht einig.
ist jetzt im dritten Jahr auf der 125er aber fertig...
