TAG 40:
So kam es dann auch, dass ich mal nen Wecker benutzen musste um 6:30 meine Holde mit nem heißen Tee am Bahnhof abzuholen. Vom Jetlag und den Erkundungen der letzten Stunden erschöpft hatte ich zwar immernoch keine Beifahrerin, aber noch nen paar Stündchen Schlaf können ihr nicht schaden, zurück zur Promenade.
Dort wachte die Stadt so langsam auf, massig Walker und Jogger passierten uns, eine Kehrmaschine beendete die Nacht für meine Begleiter, der kleine Kasten aus größten teils Plastik eckte am hinteren Einstiegsblech an, welches leicht über die Bordsteinkante ragte, nix passiert, der Schlag im Säuberling war sicherlich größer. Die Nacht trotzdem erholsam, gestern Abend übte ein Trommler für den nächsten Marsch, anders kann man sich die eintönigen Takte und das Auf- und Ab marschieren nicht erklären. Auch ne Art Rhythmus den man irgendwann ausklinken kann.
Also sind wir wieder vollzählig und versuchen unseren Plan in die Tat umzusetzen. Strand finden und entspannen, Raus aus Almeria wieder nach Nordosten den Rest vom Capo da Gata erkunden. Die Tour führt uns vorbei an ganzen Feldern von Agaven, deren Blütenstämme wie ein Wald von Bäumen wirkt. Anhalten wollte ich nciht, Bilder dementsprechend schlecht.

Dahinter eine weitere interessante Flora, Eukalyptus als Allee gepflanzt. vereinzelt haben wir ja schon so einige der ätherischen Bäume erspäht.

Der Stop zum Frühstück hinterm Ort Capo da Gata, Namensgeber und sehr traditionell. Der Strand flach und langweilig könnte man sagen. Jedoch von etlichen Fischern mit ursprünglicher Technik genutzt. Eine Taverne mit dementsprechend frischem Angebot direkt als Abschluß vor den Überbleibseln einer antiken Festung.

Interessant war hier eher was alles am Strand zu finden war. Von Seesternen über Anemonen und Muscheln mit Einsiedlerkrebsen, wahrscheinlich durch die Fangmethoden aus ihrem Lebensraum gerissen und nun Andenken vieler Touristen. Weiter geht's. Auf der Suche nach einer einsamen Bucht, in der wir den Jahreswechsel verbringen können, huete ist der 30.12. Die Landschaft wieder karg, hier sogar eben und platt bis zum Berg am Horizont. Über diese Anhöhe müssen wir, dann sollte es nicht mehr weit zur Cala Monsul sein, einer Empfehlung aus dem Reiseführer.

Wir haben den Anhänger an den gelben Bus gekoppelt, der Aufstieg sieht von hier aus schon sehr steil aus. Eine Zickzack Linie führt die Felswand nach oben, die Fahrt mit der GoPro dokumentiert, Fotos wirken nicht annähernd so real, wie die Aktion sich angefühlt hat. Oben angekommen standen eine Hand voll Autos rum, ein Aussichtspunkt und irgendwie keine weiterführende Straße zu finden. Die Route würde nun auf unbefestigt geändert, leider versperrt diesmal ein massives Tor unseren Weg und die ganze Kletterei war sinnlos.

Naja, fast, der Ausblick ein Hammer, die Berge und Buchten dahinter wie üblich in der Region. Nur einen Weg runter gibt es hier nicht mit dem Bus. Also wieder zurück zum Anfang und aussenrum. Doch vorher Fotochance


Nach einer lustigen Abfahrt passieren wir den Ort Cabo da Gata erneut und biegen ab von der Küste nach Osten. nix los hier könnte man meinen, doch plötzlich ein riesiges Oval neben uns auf dem Navi zu sehen. Mächtiger Zaun drum und am Eingang ein dickliches Weißes Firmenlogo, das Michelin-männchen, hier ist ne Art Teststrecke installiert, in der wärmsten Region Europas. Soviel zum Thema Nationalpark, auch einige Gewächshäuser haben die Grenze schon überschritten, ich hoffe dabei bleibt es.
Die nächsten Stunden irren wir irgendwie umher, der erste Strand war dann groß in den Reiseführern angekündigt, ebenso groß auch der Schotterweg dahin, heute gut besucht und der riesige Parkplatz voll. Der Strand dazu noch langweilig, ziemlich breit, Sand bis zum Wasser, normal. Nicht unser Ding also erneut Abfahrt. Unsere Begleiter suchen den Traumstrand den sie auf dem Weg zu mir hoch bei Chrisites Abflug schon entdeckt hatten (und vergessen zu notieren)

Das Spielchen zog sich noch weitere Male so zu, eine interessante Gegend zwischen dem Frailes Vulkanberg und der Küste bietet Wanderwege satt. Hätte ich auch für eine Nacht genutzt, es ist schon 16Uhr, die Spur wird aber heißer und die Erinnerungen kommen wieder. Der gesuchte Strand ist hinterm Ort Rodalquilar am Ende des gleichnamigen Tals als Playa Playazzo bekannt und mit kleinen Nischen in den Dünen alles schick separiert. Genügend Platz und ringsrum ein Traum. Eingefasst von höheren Bergen, dazwischen grünes Hinterland und eine Sandbucht die wie schon bei Plomo in eine Felsformation übergeht. Nur hier steht eine Burganlage drauf, die bewohnt ist. Hunde auf dem Festungsrand und eine Art Garage am Ende der Zufahrt. Der Rest nicht einzusehen, als wenn sich jemand eine Oase hinter die Mauern gebaut hat.

Der Parkplatz mit Nachbarn aus ganz Europa übersäht, ist halt Feiertagsstimmung hier, wir bauen unser Lager etwas abseits und oberhalb auf, haben zwar ne Stunde weniger Sonne, aber unsere Ruhe. Für heute passiert nix mehr, Christie ist immernoch müde und glücklich wieder hier zu sein.