Am Wochenende machte ich mich auf einen fast 1000 km weiten Roadtripp nach Franken. Nach dem letzen Telefonat mit dem Kollegen Mo war der Satz gefallen: “Wir müssen Rudi vom Rahmen nehmen.” Warum auch immer war für mich klar, hier heißt es Hand anlegen. Also kündigte ich meinen Arbeitseinsatz an.
Da ich schon ein paar Teile für Mo gebunkert hatte, wollte ich die auch direkt noch mitnehmen:
Die Hinfahrt verlief gut, ich hatte mir Freitag Urlaub genommen und bin gediegen um 10 Uhr losgefahren. Diesmal über die A45 statt die A3, was sich als entspannte und staufrei Alternative heraus stellte. Nur etwas Stau vor Würzburg bremste mich kurzzeitig aus.
Nach der Ankunft bei Mo ging es dann auch relativ schnell in die Halle, denn wir wollten ja auch noch was schaffen. Da stand er nun, der Rudi, der L300 – der 20 Jahre in einer Garage weggestellt war.
Während Martin und Sarah sich um das Abziehen der Sitze kümmerten, schaute ich, ob ich den gebrauchten Blinkerhebel, den ich von Jan aus NL besorgt hatte zum laufen bekomme, leider hat der auch einen Schaden, also nochmal nach Ersatz Ausschau halten.
Und dann ging es ans eingemachte! Die Karosse sollte vom Rahmen runter. Problem an der Sache war nur, das die Wohnmobilausstattung auf einem flächig gelegten Boden aufgebaut war und man hätte eigentlich die komplette Ausstattung demontieren müssen, da man sonst nicht an die Schrauben kommt die Rahmen und Karosse verbinden.
Wir demontierten aber nur ein paar Teile und entschieden uns dann von unter dem Auto Schablonen anzufertigen um dann von oben die Lochsäge kreisen zu lassen. Die Löcher sind nämlich hinterher kein Problem, da sie nicht sichtbar sind.
Während Martin die Löcher bohrte kümmerten Sven und ich uns um alles was sonst noch zwischen Karosse und Rahmen ist, also trennten wir nach und nach alle Leitungen, Bautenzüge usw. auch das Lenkgetriebe wurde vom Rahmen gelöst und die Lenkung getrennt.
Und dann war es soweit, wir konnten die Schrauben zwischen Karosse und Rahmen lösen und die Karosse anheben. Ich glaube das Video zeigt ganz gut was für ein heftiger Moment das für uns alle 3 war. Wir machen alle 3 schon über Jahre an Autos rum, aber so eine Größenordnung haben wir alle noch nicht gemacht.
Da hängt se nun die Karosse:
Damit endete unser erster Schauberabend. Glücklich und zufrieden ging es gegen 2 Uhr nachts ins Bett.
Der Samstag begann für uns ersteinmal mit einem Weg zum örtlichen Teilehändler, wir wollten noch Meterware Bremsleitungen besorgen. Auf dem Weg dahin kamen wir an einem Grundstück vorbei wo diese beiden Schätzchen standen:
Natürlich hielten wir an und klingelten, auf unseren Eingangssatz: “Guten Tag, wir haben die 2 L300 gesehen.” entgegnete uns der Besitzer erstmal: “Das könnt ihr vergessen, die kriegt ihr nicht!”. Nachdem er aber merkte, dass wir ihn nur auf das L300-Womo.de Forum hinweisen wollten und selbst L300 Besitzer und Fans sind, kamen wir noch richtig gut ins Gespräch. Ich hoffe der Besitzer findet den Weg ins Forum.
Dann ging es wieder in die Halle, es wartete ja noch Arbeit auf uns. Obwohl Martins Wochenendziel, das Trennen der Karosse vom Rahmen, bereits erledigt war, riefen wir ein neues aus . . . Rahmen strippen, damit der Rahmen und die Achsteile zum Sandstrahler können.
Das ging dann auch gut voran, als erstes flog die Kardanwelle, dann das Getriebe samt Motor, der Tank, alle Bautenzüge und Leitungen und dann die Achsen raus. Natürlich haben wir alles fein säuberlich beschriftet ;-) damit wir wissen wie alles wieder zusammen kommt. Nun gut, da Mo es sehr genau mit dem Beschriften nahm, hat Sven sich einen kleinen Scherz erlaubt . . . siehe drei Bilder tiefer ;-) .
Was so schnell geschrieben ist, dauerte dann doch fast den ganzen Tag, aber jetzt ist der Sandstrahler am Zug:
Und da wir am Abend noch etwas Zeit hatten spielten wir noch etwas mit Felgen und auch wenn der L300 leider so nicht werden wird (soll ja H tauglich werden) motiviert diese Optik doch schon heftig den Wagen weiter zu bauen:
Außerdem schauten wir uns noch etwas an der Karosse um, 2 Bleche von den vorderen Radhäuser mussten schonmal weichen, außerdem haben wir das Heim der Maus im Heckblech entfernt:
Auch dieser Abend ging somit sehr zufriedenstellend zu Ende und ich fand mich um 1 Uhr im Bett wieder . . . das bin ich garnicht vom Schrauber-WE´s bei Mo gewohnt

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Am Sonntag hatten wir dann vor meinem Heimfahrt auch noch ein paar Stunden Zeit, diese nutzten wir noch um das Amaturenbrett und die Lenksäule auszubauen, damit im Fussraum Platz zum schweißen ist:
Somit konnten wir das WE gepflegt bei einem Dosenkaffee im Rudi ausklingen lassen und unsere Gedanken rund um den Wagen noch etwas kreisen lassen:
Rudi alter Kumpel, bis in ein paar Wochen . . . . ja, das ist kein Versprechen – das ist eine Dohung
Übrigens bin ich dann gestern Nachmittag bei sommerlichem Wetter nach Hause gefahren. Als ich dann heute morgen aus dem Haus ging war hier das absolute Winter-/Schneechaos . . . mit vereisten Straßen uns so nem Unsinn – da hat scheinbar sogar der Wettergott ein Herz für Rudi

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