Steuergerät hatte ich nicht mit getauscht. Nur den neuen Motor eingebaut.
Hab dann gestern mal wieder am Lumpi weitergemacht. Erst mal ein Bild von den vormals verbauten Kerzen im "neuen" Motor. Eigentlich hab ich mir in den Arsch gebissen, als ich die erste Kerze neulich gezogen hab. Ich hoffe ich bin beim nächsten Gebrauchtmotorkauf so schlau auch mal ein Blick auf das Kerzenbild des Objekts der Begierde zu werden. Ich hatte nur den Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftungsbox abgezogen und unter dem Öleinfülldeckel nach Crema geschaut und mal den Ölstand kontrolliert. Da das alles ohne Befund war dachte ich die Karre wäre einigermaßen gut gewartet worden.
Die Kerzen sagen was anderes
Dann mal beide Drosselklappen entnommen und verglichen. Links die Klappe des neuen Motors und rechts die vom alten. Die linke ist deutlich dreckiger. Hat auch noch nen zusätzlichen Anschluss. Das saß ein Schlauch der zu einer kleinen schwarzen Dose ging und von dieser ein weiterer Schlauch zur Kurbelgehäuseentlüfung.
Die Ansaugbrücke des neuen Motors hat unter der Drosselklappe so ein Röhrchen. Hat der alte Motor nicht.
Röhrchen kommt vom vermeintlichen AGR Ventil
Ansaugbrücke vom alten Motor
Position des AGR Ventils am alten Motorblock. Alles geschlossen am Gehäuse dort.
Hier dann noch mal Brücke vom neuen Motor mit Röhrchen.
Und Brücke vom alten Motor ohne Röhrchen. Aber interessanterweise dafür vorbereitet.
Und das ausgebaute AGR Ventil. Etwas dumm war die Tatsache, dass ich nicht wusste das da Kühlwasser durchfließt. Hab damit natürlich versehentlich einiges an Kühlwasser "abgelassen".
Ansaugbrücke entnommen.
Der Patient ist offen und empfänglich.
Block off plate um das AGR Ventil vorläufig wegzurationalisieren.
Ich habe dann die Drosselklappe des alten Motors penibel mit Pinsel und Bremsenreiniger gesäubert und die Ansaugbrücke vom alten Motor mit selbiger Drosselklappe eingebaut. Block off plate mit Hylomar und der originalen Dichtung rein. Karre so weit wieder montiert und das war dann über.
Nach der Probefahrt war das Verhalten des Fahrzeugs schon mal besser. Fühlt sich aber immer noch nicht richtig an. Der Leerlauf ist immer noch ziemlich unrund und die Leerlaufdrehzahl ist komisch niedrig. Dem etwas ungenau abzulesenden Drehzahlmesser in der Karre nach würde ich irgendwas bei 500-600 U/min schätzen.
Der Motor schüttelt sich dabei nicht mehr so viel wie zuvor aber richtig rund würde ich anders erwarten.
Weiterhin kommt mir die Karre beim Fahren wenig spritzig vor. Schon klar, 50 PS sind nicht die Welt aber ich bin den Karren ja vorher auch mit dem Motor ohne Öldruck gefahren und der kam mir durchaus etwas durchzugsstärker vor. Der dreht zwar sauber hoch aber das was dabei an Vortrieb kommt ist irgendwie seltsam wenig. Auf Gasstöße reagiert das Ding auch sehr träge. Ich wollte den aber mal etwas länger laufen lassen und so bin ich dann damit von der Werkstatt nach Bremen zurück gefahren. Läuft schon und man kann damit fahren aber eben unter den beschriebenen Symptomen.
Heute bin ich dann damit wieder zur Werkstatt um nen Ölwechsel zu machen und den Tempsensor zu tauschen. Dachte vielleicht bringt das noch mal was. Also den Tempsensor im Kühlwasser vom alten Motor an den neuen Motor bauen. Karre also direkt auf die Bühne und erst mal über so komische Tropfen auf dem Boden gewundert. Wetter war ja knochentrocken bei uns heute und dann dachte ich erst, ficken...die block off plate ist nicht dicht. Aber Kühlwasser musste ja eh wieder runter wegen dem Plan mit dem Tempsensor. Also Wanne drunter geschoben und dann erst mal auf den Ölwechsel konzentriert. Als der Patient dann so im Aderlass auf der Bühne hing wunderte mich allerdings doch etwas die Farbe von dem Fluid in der Wanne. Also nicht Motoröl sondern das vermeintlich abtropfende Kühlwasser. War nicht rot sonder eher farblos grünlich. Quelle gesucht, quelle gefunden. Im Kreis gerannt, geschrien, geflucht, Scheiße an die Wände geschmiert und mich selbst kasteit.
Lappen reingeschoben und erst mal den Ölwechsel fertig gemacht.
Servoleitungsanschluss am Lenkgetriebe undicht weil wegen Rost. Vermutlich beim Motorausbau etwas zu sehr an der Leitung rumgejakelt und nun tropfte es fröhlich direkt aus der Leitung.
Falscher Luftfilter.
Falscher Rippenriemen. Neuen hab ich ja schon verbaut. Dieser hier ist ne klassische Fehlbestellung genauso wie der Lufi.
Nach einigen Versuchen so an die Verschraubung der Servoleitung zu kommen, Antriebswelle der Fahrerseite wieder gelöst und hochgebunden, danach lösen der Servoleitung mit Kinderhänden und Ringratschenschlüssel geglückt. Ausfädeln war dann auch noch mal etwas tricky. Scheiße das sowas dann nach dem Einbau des ATM passieren muss.
Nun ist natürlich die Frage wo man sowas denn bekommt. Werde gleich mal fahnden. Damit steht die Karre natürlich erst mal wieder wie angenagelt auf der Bühne. Also wieder Ersatzteile besorgen und am nächsten Wochenende schauen wie es weitergeht. Könnte kotzen. Tempsensor hab ich dann noch getauscht aber die Karre natürlich nicht weiter laufen lassen. Hab Angst um die Servopumpe wenn kein Öl drin ist.
Eine Sache hat mich dann aber noch gejuckt. Ich wollte nach der Fahrt mit dem Karren von ungefähr 40 km mal ne Kerze ziehen und beäugen. Hatte ja die vom alten Motor eingebaut.
Sehen für mich so erst mal ok aus. Weiter geht es dann wenn das Leck im Servokreislauf dicht ist und ich das Verhalten nach gewechseltem Tempsensor überprüfen kann. Weitere Optionen wären dann noch der Tausch des EInspritzrails, Sensor oben auf dem Ventildeckel (glaub der ist für die Zündung) oder der Komplettwechsel des Kopfs. Da bin ich mir aber wegen dem vorherigen Fahren mit mangelndem Öldruck nicht so sicher. Vielleicht hat ja die Nockenwelle dabei einen mitgekriegt. Wäre also die letzte Lösung. Irgendwo muss das Problem ja noch liegen.