Was bei Bamako-Motors an den Karren gemacht wird, sollte jedem klar sein:
Ich bemühe mich, nur technisch gepflegte Wagen zu kaufen. Wenn ich z.B. über einen Zahnriemenwechsel nichts weiß, mache ich das sofort. Das ist auch das Nächste, was beim Toyota anstehen wird. Rost kann ich auch nicht ab, da muss sofort Lack oder Fett drauf. Egal, ob ich das Auto 2 Monate oder 2 Jahre fahren will. Beim Unterboden werde ich sofort aktiv, wenn der Wagen länger bleiben soll. So habe ich es noch nie verstanden, wie man bei einer durchgerosteten Karre zuerst in fette Felgen und anderes Zubehör investieren kann. Aber jdem das Seine.
Ölwechselintervalle werden immer eingehalten, Ölkontrolle erfolt bei Neuerwerbungen ständig.
Da ich keine in irgendeiner Weise getunten Wagen kaufe, habe ich bisher kaum Probleme mit ausgeschlagenen Fahrwerksteilen gehabt, außer bei Schlachtwagen, die ich unter Schrottpreis eingekauft hatte. Bei mir kommen natürlich auch keine Sportfahrwerke in den Wagen. Sowas bedeutet für mich eine Wertminderung, da ich den Wagen dann schlechter nutzen kann.
Da ich auch keine breiteren Reifen fahre, weil sie immer mit mehr Spritverbrauch verbunden sind, komme ich in der Regel sehr günstig an Kompletträder auf Stahlfelgen. Die Winterreifen vom Polo habe ich im Sommer 2009 mit fast 8 mm Profil für 25 Euro gekauft. Das ist immer noch mein bester Komplettradsatz für die Karre, mit dem er auch über den TÜV fährt.
Die Optik ist mir bei Karren, die nur kurzzeitig bleiben, völlig egal. Der Wagen muss aber so aussehen, dass er jeder Kontrolle standhält. Vielleicht werde ich auch deshalb nie kontrolliert.
Der Wunsch nach Karren, mit denen ich auffalle, wird bei mir aber von Tag zu Tag weniger. Ich bin momentan sehr froh, dass ich z.B. den Käfer komplett in der Originalfarbe gelassen habe, von einigen Ausbesserungen mal abgesehen. War sicherlich nicht die schlechteste Entscheidung, denn er soll mittelfristig verkauf
t werden oder ich lager ihn ein, wenn ich das Geld nicht bekomme, was ich dafür haben will.
Der Mercedes bleibt so weiß und unauffällig, wie er ist. Auch den Toyota werde ich, nachdem der Zahnriemen gemacht wurde und ich ihn eine Weile gefahren und für gut befunden habe, in der Originalfarbe nachlackieren, natürlich nicht professionell.
Generell stecke ich in jedes neue Auto erstmal nur Geld in das absolut Notwendige, dann fahre ich ihn eine Weile. Wenn er mir gefällt, wird in langfristige Rostvorsorge (beim Benz, Käfer und Polo schon geschehen) investiert und die Hohlräume und der Unterboden werden gefettet. Dann überlege ich, ob sich ein Teileträger lohnt, um mir zukünftig die zeitaufwendige Suche nach Ersatzteilen zu ersparen. Teileträger fahre ich generell auch selbst probe.
Ausnahme: Der beige Desert-Bug, der Teileträger für den Käfer war.
Alles in allem fahre ich auf diese Weise wirklich sparsam. Nach über 60 Autos kann ich sagen, das sich meistens nicht lohnt einen Winterwagen nur für eine Saison zu kaufen, um andere Spielzeuge zu schonen. Irgendetwas muss man immer an einem Gebrauchten reparieren. Wenn schon Winterwagen oder Alltagswagen, dann einer, der länger bleibt. Das ist bei mir der Polo. Natürlich kommt es stark darauf an, um was für ein Spielzeug es sich handelt. Weiterhin hat jeder hat eine andere Sichtweise auf sein Spielzeug. Meiner Meinung nach kann jeder Golf 2 und jeder Polo problemlos durch den Winter fahren, weil er erstens gut konserviert ist und zweitens im Schnee gut voran kommt.
Selbst, wenn das Angebot billig ist, sehe ich bei dem meisten kleineren Modellen eine kurzzeitige Nutzung für eine Saison in den meisten Fällen hinsichtlich eines Gewinns problematisch. Man muss alle Kosten der Abholung und der Zulassung berechnen. Wenn jemand selbst gerne schraubt, lässt sich mit Sicherheit der ein oder andere Gewinn machen. Aber nur bei gefragten Modellen, wie z.B. den großen alten Volvos. Bei den meisten Wagen ist das Geld unwiederbringlich versenkt, was man in Neuteile steckt, die eigentlich nicht notwendig. Da es aber genug Leute gibt, die es machen, finde ich ich immer wieder gute Autos.
So eine Suche dauert aber und hängt stark vom Zufall ab. Nach einem guten Kleinwagen mit LPG habe ich mindestens 1,5 Jahre gesucht, bevor ich den Polo aus einer laufenden Ebay-Auktion heraus gekauft habe. Alle anderen Polos mit LPG, auf die ich vorher gestoßen bin, sollten mindestens das 1,5fache kosten, hatten aber alle das Dreifache gelaufen. Ich habe mir keinen davon angeschaut und hätte es nicht mal getan, wenn sie in Düsseldorf gestanden hätten.
Alles in allem reizt es mich zunehmend weniger, überhaupt noch ein gebrauchtes Auto zu kaufen. Der Mercedes ist auch nur bei mir, weil er aus dem Bekanntenkreis kommt und der Vorbesitzer kein Hobbyschrauber ohne Kohle ist.
Den Passat vom Doc habe ich nur gekauft, weil er mir ehrlich alles beschrieben hat, was an der Karre dran ist und ich auch diesen vorher fahren dufte.
Die Kriterien beim Gebrauchtkauf sind bei mir aufgrund meiner Erfahrung ziemlich strikt: Die Karre muss angemeldet sein, so dass ich sie pobe fahren kann. Ältere Nummernschilder ohne Euro-Balken (wie beim Toyota) in der Anzeige sind von Vorteil, bei Kurzzeitkennzeichen oder Händlernummern auf dem Foto rufe ich gar nicht erst an. Gerade abgelaufene Kurzzeitkennzeichen sind das Schlimmste, denn meine Zeit und mein Geld sind mir zu wertvoll, die Scheiße auszubaden, die sich irgendjemand ersteigert oder sonstwie ans Bein gebunden hat.
Wenn jemand einen nur kurz gefahrenen Wagen wieder abgibt - unter kurz verstehe ich auch weniger als ein Jahr - dann muss der Verkaufsgrund ersichtlich sein. Wenn z.B. ein Unfallschaden vorliegt, den ich gut beheben kann, dann muss die Karre wenigstens technisch gut sein.
Am sparsamsten bin ich gefahren, bevor ich mich hier im Forum angemeldet habe, da ich immer nur ein Auto gleichzeitig zugelassen hatte. Im Jahr der Anmeldung hier haben wir aber auch das Haus mit der Garage gekauft, so dass ich auf einmal eine Menge Platz hatte. Ist nun das Haus oder das Forum schuld, dass ich nun 4 Autos besitze, von denen ich am liebsten keinen abgeben würde, die mir aber manchmal zu viel werden?
Ich weiß es nicht...
Ist ja auch egal, dafür habe ich hier jede Menge netter Leute kennen gelernt, das ist viel wichtiger im Leben als die Tatsache, ob ich jetzt diesen oder jenen Hotrod gut oder scheiße finde oder sonstwas an meinen Karren mache oder nicht mache.
Das war das Wort zum Sonntag!
Gruß, wfe