Hallo zusammen,
letzte Woche war mal wieder eine Rallyewoche! Nach einem Sommer Abstinenz hat es wieder sehr in den Fingern gejuckt, deshalb habe ich mir zwei genauso gaskranke Kumpels geholt und uns zum Carbagerun Winter Edition angemeldet.
Die Rahmenbedingungen waren soweit bekannt. 5 Tage durch Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Slowenien und Kroatien mit einem mind. 20 Jahre alten, aber max. 500 Euro teuren Auto. Der große Unterschied diesmal - ohne Badehosen, aber mit Schnee. Und wir hatten recht bald unseren fahrbaren Untersatz gefunden, einen E39 530d Automat mit gerade einmal 460.000 km.
Besser gesagt, unseren nicht fahrbaren Untersatz. Der BKV war tot, und allelerlei Kleinigkeiten kamen noch dazu. Meine Kollegen haben das DIng aber wieder auf die Straße gebracht. Aufs Dach kam ein selbst geschweißter Korb mit Lighbar, und ein bisschen Farbe auf die Motorhaube, und dann war das Ding ready.

Dann ging es los zum Start nach Luxemburg, von dort an Tag 1 über die Vogesen nach Basel, an Tag 2 durch das Schweizer Mittelland und den Arlberg nach Tirol. Bis dahin ging alles sehr easy. Trotz hartem Fahrstil gab es keine größeren Probleme, von einem Ladeluftschlauch abgesehen, den wir unterwegs tauschen konnten. An Tag 3 ging es von Tirol größtenteils durch Italien zum Etappenziel in Kärnten, und da wurde es etwas spannender. Wir diagnostizierten den vermutlich zweiten Federbruch an der Hinterachse, kurz darauf wollte sich ein Rad verabschieden, und bei der Bergabfahrt ging hin und wieder der Bremsdruck verloren. Als der BMW auf der Sellapasshöhe auch noch fehlenden Öldruck anzeigte, gab es den ersten Boxenstopp...

Aber alles cool, das recht dünne Öl wurde bergauf nur etwas heiß, und dabei noch dünner. Mit ein bisschen Drehzahl war alles schick, und es ging weiter. Und obwohl wir mit dem Tempo nicht runter gingen, weigerte sich unser E39 beharrlich, kaputt zu gehen. Diverse Warnlampen und böse Geräusche (heulende Servopumpe, knarzende und kreischende Bremsen, schleifende Abdeckungen) täuschten das zwar an, aber am Ende brachte unser Streitross uns doch immer zum Ziel...
Weiter ging es an Tag 4 ins wunderschöne Ljubljana, und von dort zu einem Abstecher nach Kroatien und zum Finale nach Salzburg. Stilecht trafen wir mit der Rocky-Titelmelodie im Ziel ein, griffen unsere Medaillen ab, und es ging direkt zurück auf die Bahn und ab nach Hause. Und auch das steckte unser Beamer noch gut weg...
Wir sind ehrlich gesagt recht angetan von unserem E39. Auch wenn unser Exemplar reichlich durch ist, kann man erahnen, was für ein feines, bequemes, schnelles Auto das doch einmal war (für Rallyemaßstäbe ist er das auch nach wie vor). Der Plan ist jetzt, die Kiste möglichst gewinnbringend wieder loszuwerden, da sie uns doch etwas teurer kam als gedacht...