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Vielleicht inspiriert Euch der Text ja auch...

Batmobile - Fire it up

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Es gibt Sie immer wieder - Momente im Leben, bei denen man nicht nein sagen sollte..

um die Bedeutung des heutigen Tages zu verdeutlichen, muss ich (leider) arg weit ausholen:

Vor 12 Jahren, 4 Monaten und 9 Tagen kaufte sich ein 18-jähriger junger Mann sein erstes Auto. Für einen kleineren dreistelligen Euro-Betrag wechselte der damals noch graumetallic-farbene 5-türige 91er Opel Kadett E seinen Besitzer. Er sollte in den nächsten Jahren zur "Visitenkarte" des damals in einer Ausbildung zum KFZ-Mechaniker sich befindenden Mannes werden...
Ich war damals in sehr vielen Bauabschnitten beteiligt, sei es als Trüffelsau im eBay, die immer wieder günstige Teile zu Tage förderte, beim Schweißen als die Koryphäe am Löschlappen (verhindern das der Unterbodenschutz und somit das Auto abfackelt), dem ersten kompletten Lackieren des Wagens auf mattschwarz, als Schlachtgehilfe aufm Schrottplatz oder auch "nur" als Berater in Optikfragen. Ich habe mit dem Wagen und seinem damaligen Besitzer sehr viel erlebt und schöne Erinnerungen gehabt.

Die für einen Autokauf übliche Probefahrt erfolgte bereits im Jahre 2007, als ich als "Dankeschön" den Wagen für einen Tag "mit nach Hause" nehmen durfte.

Spätestens da war mir klar, das ich diesen Wagen kaufe, wenn er den mal zum Verkauf stehen würde.

Nach dem gut gemeintem Versuch dem Kadett einen neuen Radlauf auf der Beifahrerseite einzuschweißen (der leider etwas in die Hose ging) und einem guten Angebot für einen Astra F Kombi, entschloss sich der Besitzer den Kadett erst mal wegzustellen, um in dann wenn Zeit und Geld da ist auf die Turbo-Technik aus dem Vectra A/Calibra 4x4 turbo umzubauen.

Am 26.05.2008 meldet er den Kadett ab und stellt ihn in die Garage. Sein Leben nahm über die nächsten 7,5 Jahre positive wie auch negative Wendungen, welche verhinderten, das es nicht dazu kam, den Kadett "anzufangen". Schlussendlich kam er zu der Entscheidung das er in absehbarer Zeit nicht dazu kommen würde und so machte er mir am diesjährigen Oktober-AAB ein Angebot bekam, das ich nicht ausschlagen kann.

Für ein Taschengeld wechselte der Wagen mit all seinen Features und Eintragungen (und natürlich den Schäden die durch die lange "Lagerung" entstanden sind) den Besitzer - der Verkäufer wünscht sich, das der Wagen nicht geschlachtet wird, sondern wieder auf die Strasse kommt - allein schon wegen den Eintragungen die mittlerweile z. T. fast unmöglich zu bekommen sind:
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Da ich mit den seinem Wunsch d'accord gehe und seit dem Verkauf der Wanderdüne irgendwie "nackt" fühle (so ganz ohne Opel im Fuhrpark), sagte ich unter Vorbehalt zu.
Jetzt hies es ein geeignetes Domizil mit ausreichendem Platz zu finden - auch weil der Fiero eh "ausgelagert" werden sollte. Wer sich anhand der Einleitung und der kryptischen Abkürzungen nicht vorstellen kann, wie der Wagen aussieht, dürfte auf den beiden folgenden Bildern aus dem Frühjahr 2007 sehen, warum ich wegen dem Wagen so "steil" gehe:
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Anfang November wurde dann der Vertrag für einen Hallenanteil in akzeptabler Entfernung zu meiner Casa unterschrieben - Am 23.11. setzte ich meine Unterschrift unter den Kaufvertrag des Kadetts der unter "Angaben des Verkäufers" die Phrase "Der Käufer kennt den Wagen genaus sogut wie der Verkäufer..." enthielt ;-).

Somit ging es "nur" noch darum den Transport des "Batmobile" und des Fiero zu organisieren.
Nach langem Fragen und Suchen (entweder fehlte das Farzeug, die benötigte Anhängelast oder der passende Führerschein bei den angefragten Personen) fiel die Wahl auf Jürgen Breining Transporte in Walldorf. Man kennt sich aus dem Renault Club - ein Hoch auf das Networking - allerdings umsonst gibt es natürlich nichts. Sprit und Abnutzung von Leicht-LKW und Hänger müssen bezahlt werden und Jürgen möchte auch künftig abends sich ab und an ein Steak zu seinem Salat leisten können - also wurde ein für beide Seiten fairer Preis ausgehandelt und ein Termin festgelegt der 12.12.

Um 0900 war ich in beim Jürgen in Walldorf - um 0930 waren wir "on the Road". Die Fahrt ins malerische Malsch (zwischen KA und RA) verlief erwartungsgemäß unspektakulär. Zu erst mal den Trailer vorbereitet, dann ans "Gerät"
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Mit Scheibenenteiser und ein paar Papiertüchern wurde die Frontscheibe vom Staub und Dreck von 7,5 Jahren befreit - beim Rangieren ist es besser wenn man die Anweisungen des "Mannes an der Seilwinde" klar erkennen kann ;-)
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Der Inneraum ist versehen mit dem Connoly-Leder-Gestühl des "GSI Champion" (ein gefragtes Sondermodell des Kadett E) und aufgefüllt mit allerlei Teilen wie einem neuen Seitenteil, dem Rest des Schwellers der an der Fahrerseite geschweisst wurde und und und...
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Damals eine beliebte Modifikation am Kadett E - Umbau auf das Digital Cockpit des Kadett GSI. Die Hupenplatte des Sportlenkrads enstammt einem Pontiac LeMans (für den Nordamerikanischen Markt gebauter Kadett E mit geänderten Schürzen und anderer USDM-Spezifika - gebaut von 1988-1992), den der Vorbesitzer und ich gemeinsam geschlachtet haben.
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Hinten eine amtliche Frittentheke aus dem Hause Mattig, gecleantes Heck und Nummernschildaussparung in der GSI-Heckschürze, schwarze Irmscher Rückleuchten und ein damals recht moderner Duplex-Endtopf mit DTM-Endrohren.
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Dann das erste Mal seit 7,5 Jahren unter freiem Himmel. Böser Blick in Blech, Mattig Front und schwarze Blinker (nicht lasiert) machen trotz gefühlten 5 kg Staub Einiges her,
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Das waren die "schönen" Seiten. Auf der Beifahrerseite zeigt der Radlauf die Spuren eines misslungenen Reparaturversuches.
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Um ein Aufsetzen (vor allem an der recht tiefen Frontschürze) zu vermeiden, wurde mit Baudielen die "Auffahrt" auf den Trailer deutlich verlängert
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Da ich vermeiden will, den Motor nach 7,5 Standzeit durch unsachtes Aufwecken zu killen, wurde der Kadett mittels Seilwinde auf den Trailer gezogen.
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Drauf isser!
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Zur Verdeutlichung wie eng es beim Verladen zu ging - Man musste bei jeder Bewegung darauf achten, das man nicht von vorbeifahrenden Autos "mtigenommen" wurde
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Schön verzurrt - die "Beigaben" wie Ersatzheckscheibe, Original-Himmel und die Winterreifen auf Stahlfelgen im Renault Master verstaut und schon kanns losgehen - ab auf die Strasse - Kilometer machen!.
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...bis... ja bis dann beim Tanken auf der Autobahntanke in der Nähe von Sinsheim uns das hier auffiel:
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Platter Reifen - 100 Punkte. Temperaturcheck - Reifen brutalst heiß - Felge auch schon richtig warm. Da weder Jürgen und ich über den Röntgenblick verfügen, mit dem man sicherlich die innere Struktur des Reifens hätte analysieren können, war die Entscheidung auf der Hand, mit dem Gummi fahren wir keine 80 km mehr durch die Landschaft - auch wenn er vermeintlich die Luft hielt nach dem Aufpumpen.

Auf der Raststätte war das blöd zu machen, zumal das Radkreuz im Master keinen 17 mm Sechskant hatte, der für die Radschrauben am Trailer benötigt wird. Also runter in Sinsheim an die Tanke mit ATU nebendran. Nachdem in der Tanke die Frage nach einem 17er Radschlüssel/Radkreuz o.ä. nicht die gewünschte Antwort brachte, haben wir frech mal bei den drei Buchstaben des Grauens gefragt und wurden allen existierenden Gerüchte zum Trotze ordentlich bedient. Der Meister überlies uns für eine angemessenes Pfand ein passendes Profi-Radkreuz...zurück ans Gerät!

Natürlich wollten wir den Kadett nicht mehr abladen also galt es zu improvisieren... Handbremse rein, Unterlegkeile unter die hintere Achse des Trailers, hintere Stützen auf ein brauchbares Niveau und mittels Rangierwagenheber den abgekoppelten Trailer soweit in die Höhe treiben, das die vordere Achse vom Boden abhebt.
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Rad gewechselt - Trailer runter - alles zusammengepackt/zurück gebracht und weiter gings. Die restliche Fahrt war durch eine weitläufige Stauumfahrung etwas langwierig aber dennoch von Erfolg gekrönt - heil im neuen Domizil angekommen wurde der Trailer in die Halle gefahren um das Entladen zu erleichtern.
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da wir im Zeitplan mehr als hintendran waren hies es noch einmal Vollgas. Der Fiero musste ja auch noch getrailert werden. Leider habe ich vergessen Photos zu machen. Allerdings konnten wir ca. 1,5 Stunden später auch Vollzug melden:
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Da der Fiero selbstständig fährt, lenkt und bremst war das Abladen deutlich schneller erledigt als beim Kadett - nun stehen Sie gemeinsam in der Halle... mal schauen vielleicht gibts ja im Frühjahr ein paar kleine mittelmotorige Kadetten mit Klappscheinwerfer zu vermelden *g*
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Zuletzt geändert von Makrochip am So 20. Dez 2015, 00:16, insgesamt 1-mal geändert.
"Bunt ist das Dasein und granatenstark!"

'03er Opel Agila A 1.2 16V
'95er Opel Omega B (Dromedar 4x2)
'87er Pontiac Fiero
'91er Opel Kadett
'88er Honda Lead 50
'86er Solo 713
'56er Heidemann Sport

Re: Back to the Roots - E-Type

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90er jahre joghurtbecherumbau
nicht mein ding, aber irgendwie auch wieder kuhl solche zeitgeister zu erhalten


ich hoffe das erste ladungssicherungsbild war nen scherz
habt ihr ja in den folgenden bildern zum glück nachgebessert

Mein Freund der Baum braucht CO², drum setz' ichs ausm Auspuff frei.

Re: Back to the Roots - E-Type

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Der Sterni hat geschrieben:ich hoffe das erste ladungssicherungsbild war nen scherz
habt ihr ja in den folgenden bildern zum glück nachgebessert
Ich sags mal so: ICH habe meine VDI 2700a in nem Betrieb die auch Fahrzeugtransporte machen abgelegt. ;)
dreiradfahrer hat geschrieben:Den Kadettilac mag ich jetzt schon, bin mal sehr gespannt was aus dem noch so wird.
Ehrlich gesagt ich auch... :-) bis dato "bilde ich mir ein", dass ich den nur marginal verändern werde bzw. ein paar Dinge ergänzen werde (Seitenschweller z.B. die Seiten sehen so "nackt" aus). Vielleicht noch ein paar Radsätze eintragen lassen, die ich rum liegen habe (Irgendwie ist der 2. KFZ-Schein noch so leer :-) ).
Großes Credo über dem Wagen ist allerdings H-Fähigkeit herstellen bzw. bewahren. Der hat zwar noch 6 Jahre bis zum H und D3 eingetragen, aber man weis ja nie was unsere Idioten im "dicken B" noch so alles auf Lager haben um uns zu schikanieren (ich sag nur blaue Umweltplakette)...Dem H würde derzeit nur der Duplex Endtopf im Wege stehen (ABE ist von 2005), der Rest ist im Rahmen... Ja auch die Felgen - Gutachten ist von 1999 ;-)

Hab heute die Leadia ins neue Domizil überführt. Während ich auf mein "Taxi" wartete hab ich mal nen genaueren Blick gewagt... am Motor keinerlei Marderspuren ersichtlich, Öl sieht gut aus - nicht wässrig etc. mit Starthilfe mal Strom auf den Wagen gegeben um die Heckklappenentriegelung auslösen zu können....Teile im Kofferaum gecheckt... die Ersatzheckklappe ist ein Rohbauteil mit GM-Teilenummer-Aufkleber :pompom:, haufenweise anderes Zeug, wollte aber nicht mit ausräumen anfangen. Wenn ich das mache wird alles katalogisiert was da ist, hab ja selber noch Restbestände an E-Kadett-Teilen. Deswegen muss zuerst der "Stauraum" aus der Schörn ins neue Domizil "verschoben" werden.
Dann mal was fürs Herz: Zündung an, Digi Cockpit funktioniert tadelos (im Alter haben die gern Aussetzer bei den LCD-Segmenten), Tank ist über halbvoll mit altem Sprit... vor 5-6 Jahren hätte ich in so ner Situation einfach am Schlüssel gedreht, ist mir aber zu hart für den armen Motor... werde mal mit der Endoskopkamera Brennräume und Nockenwellengehäuse checken, wenn da "nichts Hässliches" zum Vorschein kommt mal schauen ob er sich mit der Rätsche durchdrehen lässt... Der ist 7,5 Jahre gestanden, der muss nicht innerhalb von ein paar Tagen wieder am Laufen sein ;)
"Bunt ist das Dasein und granatenstark!"

'03er Opel Agila A 1.2 16V
'95er Opel Omega B (Dromedar 4x2)
'87er Pontiac Fiero
'91er Opel Kadett
'88er Honda Lead 50
'86er Solo 713
'56er Heidemann Sport

Re: Back to the Roots - E-Type

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Dorfjugend Tuning in Reinkultur.
Spochtwagen, aber als Basis nur nen 5türer gehabt, den ernstahft niemand als Basis für einen "echten" Rallye Wagen genommen hätte - aber er war eben grad da.

Ich bin ja bekennender E-Karl Dett Hasser, aber das Mäusekino ist Porno. Hätte ich gerne in meinem Pirat (kann man vom Golf 2 nehmen und anpassen), aber die werden inzwischen mit Gold aufgewogen (und ist mit viiiiel zu viel Arbeit, das einzubauen)
Burt hat geschrieben:Ich find den Radlauf besser als den bösen Blick
:high5:
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Grimm wird nie Moderator!

Re: Back to the Roots - E-Type

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KLE hat geschrieben:...aber als Basis nur nen 5türer gehabt, den ernstahft niemand als Basis für einen "echten" Rallye Wagen genommen hätte
Warum nicht?
Mir fallen spontan ein paar 4/5-Türer ein: Lancia Delta HF Integrale, Skoda Fabia R5, Skoda Favorit Rally
oder älter: Citroen DS, Mercedes 300 SEL AMG, Heckflosse, W123, Peugeot 504, Alfa Romeo Giulia Super...
私の 軽自動車 ダイハツ

Töff
Bussilein
Ex Der Weiße, Hotti -> Gudrun -> Rosi, Der Dicke

Re: Back to the Roots - E-Type

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Ich find den ziemlich geil. E kadetten fand ich ja schon immer gut. Mit frisch führerschein wollte ich auch unbedingt einen haben... Zustand/budget/Angebot in dieser vor Internet zeit waren aber nicht kompatibel.
Die frei rumhängende duplex ist aber nicht so meins. Da fände ich es besser mit ansatz drunter oder nur ein endrohr links.
Racecar spelled backwards is Racecar, because Racecar.

Re: Back to the Roots - E-Type

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Warum hab ich bloß an eine glückliche Wendung und nen Jaguar gedacht. War jetzt erstmal wirklich enttäuscht. :heul:
Aber unvorbelastet find ich das Auto ganz witzig. Nicht ganz mein Fall, muss ich aber nicht hassen.

Mach was draus. :like:

nordwind32 hat geschrieben:
KLE hat geschrieben:...aber als Basis nur nen 5türer gehabt, den ernstahft niemand als Basis für einen "echten" Rallye Wagen genommen hätte
Warum nicht?
Mir fallen spontan ein paar 4/5-Türer ein: Lancia Delta HF Integrale, Skoda Fabia R5, Skoda Favorit Rally
oder älter: Citroen DS, Mercedes 300 SEL AMG, Heckflosse, W123, Peugeot 504, Alfa Romeo Giulia Super...
Butter bei die Fische. Du zählst Karren auf, die es nicht als 2/3-Türer gab (123 mal ausgenommen). Und mindestens von der DS wurde sogar extra für Rallies eine Zweitürerversion gebaut. Letztenendes ist für sowas sowieso das Leergewicht und die Fahrzeugstabilität entscheidend. Aber in Australien waren 4-türige Rennwagen tatsächlich sehr beliebt.
My rides:
´87er BMW 525e
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Meine Vespas
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