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Vielleicht inspiriert Euch der Text ja auch...

Re: Miniprojekt für zwischendurch...

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Heckscheibe ist wieder drin. Eingesetzt hab ich sie mit Hilfe eines Freundes, der neue Gummi war doch recht störrisch. Am Samstag hab ich dann Scheibendichtmasse drunter gespritzt und den Keder eingezogen. Dieses Mal habe ich ordentliches Werkzeug vewendet, das ist wesentlich besser als das improvisierte Zeug vom letzten Mal, und die Dichtung hats auch überlebt. Eine Plackerei ist es aber immer noch.
Dann kam der "Ach-fickt-euch-doch-alle"-Moment des Tages (der erste - ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ich sie zählen werde. Wär ich doch besser gleich wieder ins Bett gegangen)
Beim Anbringen der elektrischen Anschlüsse machte es "knack".

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Man siehts nicht wirklich auf dem Bild, aber der Anschluss ist von der Scheibe abgebrochen. Ich hab ihn dann erst mit UHU Endsieg wieder fest gepappt und am Tag darauf alles mit dem Silberleitlack eingepinselt. Getestet habe ich es noch nicht. Für den äussersten Notfall hab ich noch ne Scheibe und ne halbe Kartusche Scheibendichtmasse...
Danach habe ich angefangen, kleine Löcher am Unterboden zu schweissen. Ich nehm ja ganz gern alte Blech-Sachen zur Gewinnung von Reparaturblech. Diesmal wars eine alte "Aufbewahruns-Box" oder wtf von IKEA. Sieht aus wie Stahlblech, fühlt sich an, wie Stahlblech, schweisst sich wie gepresste Affenkacke.

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Keine Ahnung was fürn Dreck der Chinese da verarbeitet hat. Das erste Blech habe ich mit viel Fluchen und Verwendung der Schruppscheibe noch verbraten, das zweite hab ich dann letztendlich wieder rausgerissen und mit vernünftigem Blech noch mal neu angefangen. Mein Tagesziel hab ich so natürlich auch nicht erreicht.
Die angerosteten Stellen werde ich mal mit Hydrate 80 behandeln. Mal sehen, was das Zeug taugt, die Engländer schwören drauf.
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Re: Miniprojekt für zwischendurch...

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Gute Nachricht: Die Reparatur des Anschlusses war erfolgreich.
Dann hab ich mich mal der ausgebauten Scheibe gewidmet und ein paar Bilder gemacht.
Was wir für die Reparatur brauchen: Silberleitlack, Multimeter, Marker, Lupe, Kreppband o.ä. zum Abkleben, feinen Pinsel, etwas feines Sandpapier (~400)
Hier der Versuchsaufbau:

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Schadstelle finden: Vorab - mit einem Ohmmeter kommt man nicht weit, man kann so lediglich unterscheiden ob die Heckscheibenheizung komplett tot ist oder ob mindestens ein Heizdraht noch funktioniert. Man braucht ein Voltmeter sowie - wenn man eine ausgebaute Scheibe vor sich liegen hat - eine Autobatterie und Drähte zum Anschliessen. Ist die Scheibe in situ, schaltet man die Heckscheibenheizung ein. Man gebe also Spannung auf die Scheibe. Plus vom Voltmeter kommt an Plus der Heckscheibenheizung und mit der Minus-Prüfspitze des Voltmeters misst man nun die Heizdrähte etwa in der Mitte der Scheibe. Wenn das Voltmeter so um die 6 Volt anzeigt, ist alles okay:

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Sollte es aber über 10V bzw. 0 anzeigen, ist der entsprechende Draht defekt:

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Man fährt dann mit der Mess-Spitze den Draht entlang (bei Anzeige 0V Richtung Plus und bei Anzeige 10V Richtung Minus) und kommt dann an eine Stelle, wo die Anzeige plötzlich umspringt - von 0 auf 10 oder umgekehrt: Bingo, hier ist der Draht unterbrochen.
Am besten man kennzeichnet die Stelle gleich mit dem Marker, und zwar nicht auf dem Draht, sondern etwas daneben. Mit der Lupe kann man manchmal - aber nicht immer - die Fehlstelle erkennen.
Jetzt wird die Stelle gereinigt und abgeklebt, und zwar links und rechts parallel zum Heizdraht, so dass selbiger frei liegt, das Glas aber geschützt ist:

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Ich säubere die Reparaturstelle noch vorsichtig mit feinem Schleifpapier, so dass sie metallisch blank ist. Vorsichtig, weil man schnell den ganzen Draht weg geschliffen hat, wenn man es zu gut meint.
Dann wird der Leitlack mit feinem Pinsel aufgetragen. Viel hilft viel gilt hier NICHT! Es genügt, die Fehlstelle zu überbrücken, man muss nicht mehrere Zentimeter anpinseln:

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Nach kurzem Antrocknen entfernt man das Klebeband.
Ich lasse die Scheibe dann erst mal ein paar Stunden in Ruhe. Dann kann man prüfen. Bestromen und anhauchen reicht für einen groben Check. Sollte die reparierte Leiterbahn immer noch nicht funktionieren, prüfe man erneut wie oben beschrieben. Möglicherweise funktioniert die Reparaturstelle immer noch nicht, wahrscheinlicher jedoch ist, dass die Leiterbahn noch eine weitere Unterbrechung hat.
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Re: Miniprojekt für zwischendurch...

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Bin jetzt so weit durch, dass man mal zum Kesselprüfer fahren kann. Hier habe ich Flugrost freigelegt, abgebürstet und mit Hydrate 80 behandelt:

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Unten am Abschlussblech musste etwas neues Metall eingesetzt werden. Man siehts nicht gut auf dem Bild, das Loch für die Abschlepp-Öse hab ich zu weit unten gemacht - geht aber noch. Dafür sieht man das Geklecker mit Mike Sanders. Hoffentlich hilfts.

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Hinten war das Abschlussblech auch angefressen, die Aussparung für den Auspuff hab ich besser getroffen. A propos Auspuff - der kam neu und war von "Klarius", vorher nie gehört. Passte aber gut, lediglich die Halter mussten ein wenig nachgebogen werden. Und die Verbindungsmuffe fehlte (so ein Auspuff wird ja vor dem Versand zersägt, damit er kein Sperrgut ist. Ja, auch der vom Mini), Hab ich ihn halt zusammen geschweisst.

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Pro-Tipp: Man punkte die Scheiben und Schrauben der Krümmer-Auspuffschelle an. Sonst braucht man acht Hände, um den ganzen Mist zu ordnen an einer Stelle, wo kaum zwei Hände rein passen.

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Re: Miniprojekt für zwischendurch...

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Unbedingt. Leider geht das nicht wirklich mit den Lima und Servopumpenschrauben am 940. Warum ist das wichtig? Weil man sich fragt wieso sich die Schwedischen Katzenf.... an der Stelle nich ma in Wolfsburg abgeguckt haben, dass da ne Zahnstange und ne passende Zahnradschraube hingehört, damit man ohne flucherei die Keilriemen tauschen kann... Gehört wohl zu "man kann nich alles haben..." Warum eigentlich nich?
Prost :bier:

Re: Miniprojekt für zwischendurch...

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Dampfkesselverein, Nachklapp. Natürlich gibts noch was an Blecharbeiten.

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Eins...

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zwei...

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drei, das ist keine Hexerei.

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Noch etwas Gesichts-Chirurgie. Mittlerweile schon lackiert, muss nur noch trocknen, dann kann wieder zusammen gebaut werden.
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Re: Miniprojekt für zwischendurch...

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weichei65 hat geschrieben: Mo 27. Sep 2021, 13:07 Ich find die Gewindespanner besser als die Zahnradschrauben. Ehrlich mal. Geht bei mir immer ohne Gefluche, sogar mit drei RIemen.
Hä? Du stehst da drauf, mit der 1. Hand irgendein Hilfswerkzeug zu halten, das das Objekt deiner Begierde in der gewünschten Spannung hält, während du mit der 2. Hand den Schraubenschlüsel auf dem Schraubenkopf gegenhälst, damit du mit der 3. Hand die Mutter festziehen kannst?

Fänd ich wohl OK, wenn ich mehr als 2 Arme hätte, hab ich aber nich, also kagge....
Prost :bier: