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Vielleicht inspiriert Euch der Text ja auch...

Re: Luigi und seine Freunde

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Du bist aus der Schweiz, oder?

Dort gabs die TM sogar als Rechtslenker für den Posteinsatz, allerdings nicht von Piaggio sondern als Umbau durch eine Firma aus Zürich. Das ist eine der gesuchtesten und seltensten Varianten der TM, denn selbst für Märkte mit Linksverkehr gibt es keinen werksseitigen Rechtslenker, dort wird dann die Lenkstangenversion verkauft. So einen Rechtslenker habe ich bisher auch nur einmal live gesehen.
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Re: Luigi und seine Freunde

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Hallo ,

Ja richtig , ich bin Schweizer und deshalb kenne ich die Postape auch und hab sogar ein Foto davon aber die war leider Schrott , die hat bei uns ihre letzte Ruhe gefunden :(

Ich dachte dass die ab Werk als Rechtslenker ausgeliefert wurde ? Kennst du vielleicht den Namen der Umbauer ?

Gruss Mirco

Re: Luigi und seine Freunde

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Leider nicht, ich hab das selbst nur mal in einem Artikel gelesen.
Basis der Rechtslenker waren Lenkstangen TM, das Zahnstangensystem für den Umbau ist ein Eigengewächs. Diese Fahrzeuge haben dann auch das Armaturenbrett der Lenkstangenversion. Einen werksseitigen Rechtslenker gab es m.W. nur von der P2.

Hattest du von der Schrottape damals nicht sogar Fotos gepostet? Irgendo klingelts da ganz weit hinten ... Bei nem Rechtslenker ist es schade wenn sie verschrottet würde, die Karosse hättest du, unabhängig vom Zustand, sicher problemlos verkaufen können. Seltene TM-Karosserien (Rechtslenker, offene Kabine und Diesel mit Frontkühler) sind richtig wertvoll, da werden teilweise für total verfaulte Reste noch vierstellige Beträge bezahlt.
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Re: Luigi und seine Freunde

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Solange der Mittelholm noch gerade ist kann man das alles reparieren, das übersehen immer viele. Auch meine Unfall-Fuffi fährt mitlerweile wieder, der neue Besitzer hat sie aufgebaut. Lediglich den Kasten fressen jetzt wohl die Holzwürmer.
Die Karosseriestruktur der Ape ist zwar relativ komplex, aber eben nicht so komplex, dass man nichts machen kann. Außerdem gibt es fast alle Blechteile relativ günstig. Entscheidend ist wie gesagt nur der Mittelholm und den zu zerstören ist ziemlich schwierig. Wenn man sich die Restaurationsthreads in apespezifischen Foren so ansieht wird man teilweise ziemlich staunen, da werden teilweise zig tausend Arbeitsstunden in die Rettung (scheinbar) unrettbarer Wracks gesteckt. Darum würde ich bei ner Apekarosserie nie den Weg zum Schrotti antreten ohne einen Verkaufsversuch. Nur so als Tipp, falls dir sowas nochmal in die Finger fällt.
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Re: Luigi und seine Freunde

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Hallo ,

Leider war der Mittelholm geknickt und dass sowas reinkommt weiss ich leider auch nie vorher :( Ich hab bisher 2 Autos in letzter Minute retten können indem ich den Besitzer zu einer Schenkung überreden konnte . Der grüne
Audi 80 SC hab ich dann verkauft und 2 Jahre später landete er definitiv auf dem Schrott und der perlmuttweisse
Typ 44 ist jetzt im Reutlinger Raum unterwegs .

Gruss Mirco

Re: Luigi und seine Freunde

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Zwischenzeitlich habe ich mal die Vespa etwas gefleddert:

Der einzige Roller in meinem Fuhrpark, der in diesem Winter größere Arbeiten braucht, ist der Rote Baron. Seit der gemeinsamen Bayerwaldtour mit Alex im Mai läuft der Roller nicht mehr zufriedenstellend. Zwar fuhr er auch diese Saison sehr zuverlässig, aber von voller Leistung kann keine Rede mehr sein. Außerdem fiel ein stark erhöhter Treibstoffverbrauch negativ auf. Da zudem die Kupplung ihre besten Tage hinter sich hat war die Entscheidung relativ leicht: raus mit dem Motor und genau nachsehen was Sache ist!
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Dadurch, dass Sfera und Neos völlig zerlegt rumstanden war bisher in der Werkstatt aber zu wenig Platz um noch einen dritten Roller zu zerreißen. Außerdem soll man sich ja nicht verzetteln. Jetzt ist es aber soweit, heute habe ich den Baron in die Werkstatt geschafft und mich ans Werk gemacht. Der Ausbau des Motors ist bei der PX eine relativ einfache Angelegenheit, zumindest solange sich die Bolzen von Schwinge und Auspuff nicht zusehr wehren. Diesmal war es die Auspuffschraube, die den Ausbau um knapp eine Stunde verzögerte.
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Noch vor dem Ausbau gab es eine kleine Sichtprüfung auf Undichtigkeiten.
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Immerhin, die "üblichen Verdächtigen", also Fußdichtung und Zylinderkopf, hielten noch dicht. Die simple Erklärung eines undichten Zylinders schied also aus. Nach Abziehen des Zylinders war dann klar worin der Leistungsverlust begründet ist.
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Der Kolben ist grundsätzlich in gutem Zustand, was auf dem Foto an Fresspuren erinnert ist nur abgewischte Ölschmiere. Allerdings fehlte vom unteren Kolbenring ungefähr die Hälfte. Das erklärt den schlagartigen Leistungsverlust auf der Bayerwaldtour, allerdings ist es auch ein riesen Glück, dass das Bruchstück offenbar durch den Auspuff ausgestoßen wurde. Weder Kolben noch Zylinder zeigen irgendwelche Spuren eines Klemmers. WOW!
Der Kolben ist nach einer gründlichen Reinigung mit neuen Ringen wohl wieder problemlos zu verwenden. Also doch eine "kleine Lösung" für das Problem.
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Natürlich ist der Drehschieber bei diesen Motoren immer eine potentielle Problemzone, daher habe ich diesen gleich geprüft. Der übliche Test mit etwas Motoröl brachte keinen Befung. Das auf den Schieber gegossene Öl war auch eine halbe Stunde später noch unverändert an Ort und Stelle.
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Eine komplette Revision des Motors bleibt mir also wohl erspart, lediglich neue Kolbenringe und eine neue Fußdichtung wird benötigt. Dazu mir die Kupplung anzusehen bin ich heute nicht mehr gekommen, denn die Spezialnuss für die Kronenmutter hat leider Füße bekommen, zusammen mit den neuen Kolbenringen und div. Kleinteilen sollte aber in ein paar Tagen eine neue eintrudeln, dann geht es weiter.

Das war auch schon vor ner guten Woche, gestern kam ein Schwung bestellter Ersatzteile und ich habe selbige natürlich heute noch im Roller versenkt.
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Die wichtigste Arbeit war natürlich den Kolben mit neuen Ringen zu bestücken und wieder einzubauen.
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Schon beim Durchdrehen des Motors mit der Hand ist die erheblich bessere Kompression spürbar. Das macht Hoffnung darauf, dass der Roller bald wieder mit voller Leistung laufen wird. Doch diese Leistung ist nutzlos wenn sie nicht übertragen werden kann. Dieser Job fällt vor allem in den Zuständigkeitsbereich der Kupplung, diese war also als nächstes an der Reihe.
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Bei dieser Gelegenheit flog dann gleich noch das Nebenzahnrad für die Ölpumpe raus. Dieses Bauteil hat der Baron ja schon lange nicht mehr, also eine gute Gelegenheit das letzte Relikt davon zu entfernen.
Die Demontage der Kupplungseinheit war natürlich das eigentliche Ziel. Die völlig verbackenen Kupplungsreibscheiben leisteten dabei einigen Widerstand, gaben zuletzt aber doch auf und offenbarten einen absolut desolaten Zustand.
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Es ist eigentlich kein Wunder, dass die Kupplung zuletzt nicht mehr richtig funktionierte. Hier müssen Reibscheiben und Federn neu. Die Trennscheiben, der Korb und das Kupplungsritzel sind jedoch noch in so gutem Zustand, dass sie problemlos weiterverwendet werden können.
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Re: Luigi und seine Freunde

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Zu den Dingen die mich in der Werkstatt am meisten aufregen zählt das manchmal über die Zeit entstehende Chaos. Unordnung ist die Quelle vieler vermeidbarer Fehler und sollte darum soweit wie möglich vermieden werden. Entsprechend verständlich ist es, dass mich dieser Anblick unter meiner Werkbank nicht wirklich freut.
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Der Kompressor ist nicht nur im Weg, er macht auch riesigen Lärm. Zwar ist er etwas leiser geworden, seit er auf den Schaumstoffplatten steht, aber angenehm ist es trotzdem nicht. Wenn das Ding läuft, kann man sich in der Werkstatt kaum noch normal unterhalten. Da er zu meinen wichtigsten Werkzeugen zählt ist das ziemlich unangenehm.
Ein weiterer Störfaktor ist die Tatsache, dass Druckluftschlauch und Anschlusskabel lose herumfliegen. Höchste Zeit etwas dagegen zu unternehmen!

Unter dem, vor einiger Zeit gebauten, Ablagetisch, habe ich darum eine Ecke freigeräumt und verkleidet.
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In diesem Gehäuse eingesperrt steht der Kompressor nicht im Weg herum, ist bei Bedarf aber jederzeit zugänglich. Zum ein- und ausschalten dient jetzt ein zwischengeschalteter Lichtschalter. Die Steckdose in dieser Ecke habe ich mir schon länger gewünscht. Der Betriebstundenzähler, ein Flohmarktfund, hilft dabei die Warunterintervalle des Kompressors einzuhalten. Bevor er in seiner neuen Behausung verschwand, hat er heute natürlich noch einen neuen Luftfilter bekommen und wurde entwässert.
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Das Geräusch des laufenden Kompressors ist erheblich angenehmer geworden. Man kann sich jetzt in der Werkstatt normal unterhalten während das Teil läuft, das laute Brüllen wurde zum leisen Summen. Außerdem ist der Luftschlauch jetzt endlich ordentlich verräumt, auf lange Sicht werde ich aber wohl einen Druckluftschlauch auf einer automatischen Rolle kaufen.
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Re: Luigi und seine Freunde

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Manchmal beneide ich Menschen die Ordnung halten können...
Wenn dir der Schalter nach vergleichsweise kurzer Zeit verrecken sollte, tausch den gegen einen alten Drehschalter mit Sprungschaltwerk aus. Lichtschalter sind für so starke Induktive Lasten nicht gemacht und überleben das u.U. nicht lange.
Prost :bier:
cron