Probleme Polo 6N, Lupo

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Hallo zusammen,

eine Freundin meiner Schwester brauch ne Kiste mit Tüv zum fahren. Nun will sie sich nen 6N anschauen und ich soll mitkommen und mitgucken. Meine Begeisterung hält sich als Japanfahrer natürlich in Grenzen.

Wer kennt sich mit den Buden aus, was für Probleme und Mängel haben die wo man speziell drauf schauen muss? Die hat nicht viel Geld, dementsprechend sollte ich das Ding checken damit die keine Ranzbude kauft.

Über Tipps wäre ich dankbar.

Dennis
Zuletzt geändert von Dennis am Do 5. Mär 2015, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
Bild

Schlampenschleuder Polo 6N

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Rost überall an der Karosse, außen und am Unterboden, und Schweller, Heckklappe, Kotflügelenden wie beim Golf 3, Heckschürze

Bremsleitungen rotten

Servoleitungen rosten stark an oder durch

Querlenkerlager vorne schlagen aus, Querlenker können rostgeschwächt sein, Achskörper rostet durch

Federbruch, vor allem hinten, Anschlagpuffer der Stoßdämpfer faulen ab

Ich würde einen Lupo dem Polo 6N vorziehen, schauen die außen gut aus, so sind die auch untemrum meist gut beieinander

Oder mit 2 Jahren Tüv für maximal 500 Euro kaufen und damit rechnen das der nach spätestens 2 Jahren in die Tonne muss

1,0ltr Motor friert gerne ein, beim 60PS AEX verkokt die Drosselklappe so das die Drehzahlen stark schwanken im Stand, der beste Motor ist meiner Meinung nach der ADX mit 55PS und Monomotronic

Re: Probleme Polo 6N

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Wichtig ist auch das Getriebe: das Ausrücklager geht gerne Kaputt und Öl verlieren die auch ganz gerne mal. Und dann wars das mit den Gängen.

Gilt übrigens auch für den Lupo, die haben die gleiche Getriebe. -Sind ja auch die gleiche Basis.
Weiß jetzt nicht, wie das beim 6N ist, aber die Lupo Alumotoren frieren auch gerne mal ein. Ölwechsel zum Winterbeginn sollte da Pflichtprogram sein.

Re: Probleme Polo 6N, Lupo

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Die technische Basis ist bei beiden (Lupo und Polo 6N) gleich. Die Getriebe haben gern Lagerschäden, auf Heul- oder Scheuergeräusche achten. Eingefrorene Kurbelgehäuseentlüftung haben vor allem die 1,0 und 1,4 MPI und der 1,4-16V.
Schlauch mal abziehen und reinlinsen, die Emulsion sagt meist alles. Wenn sie stark am ölen sind, ist die garantiert dicht!

Der 1,4 8V ist der beste Motor, 60PS reichen fürs meiste, der 50PS-1,0 ist ziemlich drehmomentfrei und lahm. Generell dürfen die MPI und 16V aus dem Ventiltrieb nicht klappern, das machen die gern mal bei Ölschlampereien. Da sind die älteren Motoren vom 6N1 unempfindlicher.
Der Zahnriemenwechsel beim 16V ist eine widerliche Aktion, der Ventildeckel gleichzeitig Nockenwellenlager. Kerzenstecker (solang er noch Kabel hat, Einzelzündspulen gibts auch!) bei den Kisten unbedingt abziehen und gucken ob Öl drin steht. Die Abdichtung ist kein Geschenk, wie man sich denken kann.

Tendenziell würde ich einen 6N2 (99-01) vorziehen, die sind verzinkt und haben den alten PVC-Schutz da noch drauf, das sind die rostresistentesten Polos aus den letzten zwanzig Jahren, der 9N ist wieder schlechter.
Modellspezifische Probleme sind blinde Kunststoffscheinwerfer, die aber billig zu haben sind und abpellende Türverkleidungen, die man aber meist wieder kleben kann. Die 3. Bremsleuchte beim 6N2ist fast immer undicht, also mal auf Wassertropfen achten.

Fahrwerksseitig haben die alle dieselben Probleme, wenn auch Merlin das etwas übertrieben hat. Die Querlenkerlager halten schon so 100-150tkm, wenn man ordentliche einbaut. Da ist aber viel Schrott auf dem Markt, wie anderswo eben auch. Wenn man die Dinger Original, Boge, Sachs oder von Meyle kauft, halten die schon. Febi hatte ich auch mal ziemlich lange drin, aber da schwankt das stark. Monroe teste ich gerade im Golf.
Die Federwegsbegrenzer auf den Dämpfer sind, wie bei allen VW nach 15 Jahren meist zerbröselt, aber kosten auch nix.
Durchgerostete Servoleitungen hatte ich noch nie da, nur mal eine kaputtgefahrene, die ein dicker Ast abgeknickt hat.
Richtig rostige 6N1 sind meist aus Spanien, die deutschen sind um Welten besser, lässt sich an der Fahrgestellnummer entziffern. Aber generell nicht ruhmreich, ähnlich Golf 3 halt.

Die beste Motorisierung ist ein 1,9TDI mit Verteilerpumpe (gabs nur im Polo, nicht im Lupo!) mit 90 oder 110PS, damit ist er eine echte Granate und sehr sparsam. Und die Motoren halten 400tkm und mehr, die Seilzuggetriebe sind auch um Welten robuster als die der kleinen Benziner. Die SDIs lohnen nicht, verbrauchen mehr und sind lauter als die turbos. Absolute Spardose ist der 1,4l-3Zylinder-TDI mit 75PS, den kann man an die 4l bewegen und lahm ist der auch nicht. Finger weg vom 3l-Lupo, der hat dauernd kaputte Getriebe (automatisiertes Schaltgeriebe mit so einer Art Tiptronic dran).
Bei mir bekommt jeder sein Fett weg. Damit die Tanzfläche auf der Nase nicht zu groß wird....

Zuviel Kontakt mit Trollen hinterlässt Spuren.

Re: Probleme Polo 6N, Lupo

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Lupo hat wiederrum den Vorteil, dass er Vollverzinkt ist. Meiner rostet nur einer Stelle: Dachkante/Leiste über der Beifahrertür. Viele Rosten aber auch am Heckklappengriff (wahrscheinlich auch die Polos), das hat meiner nicht.

Wozu soll der Wagen den sein? Der 1,4 60PS im Lupo ist vll robust, aber Spaß macht er garnicht. Ich hab den 1,4 16v 75PS, da geht schon einiges bei guter Pflege. Dafür säuft der wie ein Loch und hat nen Ölverbrauch....-Haben aber alle 1,4 16v :unlike:
50PS bin ich nie gefahren, dazu kann ich nix sagen.
Rest wurde ja schon erwähnt.

Sonstige Krankheiten am Lupo wären aber noch die Türfangbänder, kosten liegen etwa bei 25€ pro Stück und ist schnell gemacht. Wenns Knackt habt ihrn schönes Preisdrückargument und wenig Arbeit.
Und die Türschlösser (bzw. die Mikroschalter dadrin) sind bei den VWs dieser Generation auch sehr gerne kaputt, äußert sich in spinnenden ZVs, keinem Innenlicht oder der Lichtvergessentröte die nicht mehr ertönt. Auch hier: Material bekommst fürn Appel und n Ei, Arbeit ist aber schon schwieriger.