Hallo,

Ich habe mir vor ein paar tagen einen alten 750er von privat zugelegt.
Nun habe ich in Erfahrung bringen können, das er in den letzten eineinhalb Jahren wie durch ein wunder mindestens 50tkm verloren hat.
(Gehe mal von 70-100tkm aus)
Habe dem Verkäufer (zufällig kfz mechatroniker in einer tuning Werkstatt) schon Bescheid gegeben, dass ich ihn anzeigen werde.
Grundsätzlich würde ich den Wagen trotzdem gerne behalten, nur keinesfalls für den Preis.
Kennt sich hier jemand mit aus?
Müsste ich ihm den Wagen gegen Kaufpreis zurück geben, wenn er mir das anbietet?
(Damit er den nächsten verarschen kann)
kann ich den Wagen behalten und auf eine teilrückerstattung hoffen?

Danke schon mal!
Gruß Ben

Die beste Lösung hier wäre wohl, wenn dir ein Rechtsanwalt dabei hilft. Dieser kann dann auch dem Verkäufer deutlich machen, dass er entweder deutlich beim Preis runtergehen muss oder aber mit einer Anzeige wegen Betrug und dem berühmten §22b StGB zu rechnen hat.

Wie man da am besten vorgeht, das erklärt dir aber am besten (und vor allem rechtsverbindlich) ein Anwalt für Vertragsrecht.

Ich weiss nicht, wie es beim 750 ist, aber einen Versuch ist es wert:

Viele manuelle Änderungen in der Fahrzeugsoftware werden protokolliert. In einer guten Vertragswerkstatt oder bei einem (guten!!) Tuningfritzen müsstest du den tatsächlichen Kilometerstand herausbekommen können, da er bei einer Änderung dokumentiert wird. Einziger Haken könnte ein ausgauschtes KI sein, was bei älteren BMW ja nicht selten mal defekt ist. Dann könnte es dir passieren, das er es nichtmal wissen muss...

Für einen solchen Fall gibts die Möglichkeiten Minderung oder Wandlung. Der Gegner müsste sich aber drauf einlassen, die Wahl des Mittels liegt nicht unbedingt bei dir. Die Frage in der Altersklasse ist ja auch, ob es preislich überhaupt was ausgemacht hätte. Ab 15 Jahre und 200tkm spielt wohl eher der Allgemeinzustand eine Rolle als die Laufleistung. Probier es, wenn du eine Rechtsschutz hast....

Mit der Strafanzeige würde ich warten bis raus ist ob er dir eine Entschädigung bezahlt, ansonsten muss der nämlich eine Geldstrafe bezahlen und es schaut für dich schlechter aus

Und bevor ein teurer Anwalt ins Spiel kommt, würde ich erstmal eine Abfrage bei seinem Amtsgericht im Schuldnerverzeichnis machen, sollte der da drin stehen dann schaut es schlecht für dich aus und du wirfst gutes Geld hinter schlechtem her

Du musst den gerichtsfesten Beweis führen das er den Betrug begangen hat und/oder davon wusste, dann würde ich die Differenz ermitteln zwischen Fahrzeugwert mit Originaltachostand und dem optimierten, dazu deine Auslagen, und das ganze mit Fristsetzung für eine Zahlung per Einschreiben zu ihm schicken, im Schreiben die Strafanzeige nach § 263 StGB erwähnen.

Du kanst dir aussuchen ob du das Geschäft rückabwickeln willst oder ob dir Schadenersatz reicht