Re: Oxidrot Grundierung

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Ja....Rost wenn man keinen UV-beständigen Klarlack (den es auch in matt zu kaufen gibt) drübermacht. ;)

Denn eigentlich ist es der Klarlack der das Blech und einen Lackaufbau wirklich vor Witterungseinflüssen schützt.
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Re: Oxidrot Grundierung

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Ok, auch wenn du jetzt ein anderer bist.

Soll das heißen, dass man über die normale Farbe noch Klarlack machen muss, dass das nicht rostet? Wieso höre ich das zum erstenmal?

Bei Fahrzeugen in Unifarben ist doch auch kein Klarlack drauf.
Diese bei Profis ach so verschmähte "Kunstharzpampe" war doch beim Bund recht beliebt.
Und zeitweise wurden doch auch Autos mit Kunstharz lackiert.


Also, ich bin jetzt milde überrascht.
My rides:
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Meine Vespas
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Re: Oxidrot Grundierung

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Danke für die Infos, Leute...

bin halt momentan volle Kanne am Verzweifeln. Hab das Auto 2008 gekauft, geschliffen und matt schwarz pusten lassen. Alles super!! Letztes Jahr war dann wegen einem ganz blöden Vorfall Karossenarbeit angesagt. Veranschlagt mit einer Woche...daraus wurden 3 Monate. Dann war er lackierfertig. Erster Versuch mit Schwarzgrau matt. Karre sah super aus, aber irgendwas hat mit dem lack nicht gestimmt. Er schwemmte irgendwie auf nach kurzer Zeit und die oberfläche veränderte sich. Alles wieder runter. Danach Silbergrau matt zweiter Versuch. Geglückt. Und nun nach einem Jahr schwitzt der Lack ölig und bröselt. Was ich lackmäßig in den letzten 24 Monaten angepackt hab wird zu scheiße. Irgendwas läuft immer krumm. Ich brauch einfach ne matte Soße, die was abkann, schnell trocknet und leicht mit Rolle zu verarbeiten ist. Früher hab ich immer meine BMWs gerollert und die waren immer alle saugeil. Mich hat das Glück verlassen.

Re: Oxidrot Grundierung

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Mr. Blonde hat geschrieben:Ok, auch wenn du jetzt ein anderer bist.

Soll das heißen, dass man über die normale Farbe noch Klarlack machen muss, dass das nicht rostet? Wieso höre ich das zum erstenmal?
Weiß ich nicht warum Du das zum ersten Mal hörst aber ich versuch´s mal zu erklären. Es gibt RAL Lacke, die sind Einschichtlacke, sprich die brauchen einfach nur den Lack und fertig. Anders sind da die sogenannten Zweischichtlacke, zumeist Metalliclacke (die es natürlich auch in matt gibt) diese benötigen zwecks UV-Schutz die Klarlackschicht. So auch einige anderen Mattlacke die auf einem Zweischicht-System basieren.
Mr. Blonde hat geschrieben:Bei Fahrzeugen in Unifarben ist doch auch kein Klarlack drauf.
Diese bei Profis ach so verschmähte "Kunstharzpampe" war doch beim Bund recht beliebt.
Und zeitweise wurden doch auch Autos mit Kunstharz lackiert.


Also, ich bin jetzt milde überrascht.
Und hier haben wir es auch schon....diese Lacke sind Einschichtlacke...also kein Klarlack notwendig. Aber auch diese Lacke habe je nach Farbton das Problem mit dem ausbleichen. Um dies zu umgehen (nur mal als Beispiel: Opel Magmarot...bleicht unheimlich gerne aus) kann man hier diese Lacke fein nass anschleifen und zusätzlich eine Klarlackschicht auftragen. Somit bleicht der Lack nun nicht mehr aus.
wie Du Dir nun denken kannst funktioniert das bei anderen Lacken bzw. Farbtönen die zum ausbleichen neigen und dazu gehört auch schwarz matt... genauso. :sekt:

Ich beschäftige mich seit Jahren hobbymäßig mit dem Karosseriebau- und Lackierthema. Komme sogar grade aus der Halle wo ich Lackierarbeiten an meinem leider vor zwei Wochen verunfallten Alltags-Scirocco vornehmen mußte...bin also auch grade aktuell wieder voll in dem Thema drin.

Nur um Dir mal zu zeigen daß ich schon weiß wovon ich hier quatsche. :-) Gestern war Kotflügel lackieren dran...leider habe ich da feinste Orangenhaut geschossen...das habe ich heute korrigiert mittels weichen Schleifklotz, viel Arbeit, 2500er Nasschleifpapier und Politur...

Meine "Ausgangsbasis". Ein von mir echt beschi**en Klarlackierter Kotflügel...

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Schleifen...

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Fertig geschliffen...Orangenhaut weg aber Kotflügel matt...

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Nicht ganz fertig geworden aber man sieht wohin die Reise geht.

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Das alles Free-Air mit 50l Kompressor und ich bin kein Lackierprofi...trotzdem...keine Läufer, keine Staubeinschlüsse.
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Re: Oxidrot Grundierung

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Mr. Blonde hat geschrieben:
Der Sterni hat geschrieben: noch ne verbesserung zum post vom forenpapa:
drundierung wird nicht erst durch die endbeschichtung mit nem decklack wasserdicht
bei weitem nicht
decklack bietet da garkeinen schutz, vor allem die so beliebte kunstharzplempe schafft da eher ne falsche geborgenheit
Ist das jetzt der berühmte Spannungsbogen, kommt da noch was?
dumm gelaufen mit den 2 freds hier
bin in dem anderen etwas näher drauf eingegangen


dann werd ich mal kurz nen lacktechnischen klugscheißer raushängen lassen um ein wenig licht ins dunkel zu bringen
als erstes hat uni oder effektlack grundsätzlich erstmal nichts mit einschicht oder zweischicht zu tun
die normung per RAL hat damit im übrigen auch nichts zu tun
die aussage "uni braucht keinne klarlack" ist also quatsch, da es als zweischichter selbstverständlich ne endbeschichtung durch klarlack benötigt
metallik als einschicht geht und gibts durchaus
heutzutage findets nur noch in der industrie oder bei oldtimern verwendung, da die effektausbildung und dadurch farbtongenauigkeit bei ner rep.-lackierung alles andere als kindergeburtstag sind
ebenso entspricht die "trübe" effektausbildung nicht mehr den ansprüchen des durchschnittlichen autobesitzers

heutzutage werden übrigens bei neuwagen im europäischem innland 95% der lackierungen als zweischicht ausgeführt
egal ob uni oder effekt
gibt nur noch sehr wenige hersteller, die einschicht nehmen - meißt bei transportern und da dann auch meißt nur bei weiß


dann gehen wir nochmal kurz auf die frage ein bezüglich wasserdampfdurchlässigkeit bei kunstharz und warums nicht mehr genommen wird
erstmal wäre zu klären warums nicht mehr genommen wird
chemische und mechanische belastung ist nicht so hoch wie bei modernen acryllacken
außerdem trocknet kunstharz ewig und wird bei wärme in den ersten monaten oder gar jahren gerne mal wieder weich
besonders stark bei alkydharz zu beobachten

deann warum es jaaaahrelang im automobilbau eingesetzt wurde
ihr dürft die trockenmethoden daheim nicht mit der im automobilbau vergleichen
selbst alkydharz wurde damals mit 80°-180° belegt um es halbwegs schnell trocken zu bekommen
1K decklack trocknet nun mal physikalisch - lösemittel verdunsten also
wo die lösemittel mal drinne waren befindet sich nach dem (durch-)trocknen nichts mehr
bindemittel um pigmente liegen zu der zeit schon wie sie sollen/wollen und der ganze spaß "verdichtet" sich nicht mehr. je schneller man die lösemittel rausbekommt, desto eher hat man aber noch die chance die, dass die bindemittel noch nicht abgebunden haben und die "hohlräume" noch ein wenig füllen
in den hohlräumen kann sich nun ganz passabel wasser einnisten - nicht in großen mengen, dafür sind die zwischenräume zu klein, aber es zieht sich durch kapilarwirkung trotzdem immer wieder was rein
verdunstet natürlich auch wieder mit der zeit
funktioniert quasi wie nen feiner schwamm. und nun kommen wir zu grundierung, die natürlich möglichst wasserdampfundurchlässig sein muss - sonst is nunmal das blanke blech die letzte stufe, bis wohin sich das wasser vorarbeiten kann

wir schlagen kurz um in die neuzeit
grundaufbau:
blech
zinkschicht (coilschutzschicht)
KTL
füller
basislack
decklack

die letzten 3 stufen sind bei dem modernen lackaufbau auch nicht ganz wasserdicht - da kommen wir wieder zu den verdunstenden lösemitteln
klarlack auf "normale farbe" (wie auch immer du das definierst) zu knallen bringt dich also auch nur bedingt weiter
du baust nur ne weitere pufferschicht durch schichtdicke auf, blondi
ob dus nun zum ersten mal hörst oder nicht
einzig die KTL ist in dem lackaufbau ne wasserdampfundurchlässige schicht
der füller im lackaufbau dient gar dem "zwischenspeichern" von wasser, bis es wieder verdunstet



jetzt hab ich langsam meinen eigenen faden verloren
zur frage warum KH beim bund so beliebt ist und war:
man kanns schnell ausbessern und wenn doch wieder was durchblüht wirds halt wieder in KH ertränkt
beim bund ist keiner drauf aus die wagen bis ins H-fähige alter zu erhalten und es ist denne auch relativ wurst wie oft da wieder instandgesetzt werden muss
is halt ne behörde und wenn die leute schon da sind müssen sie auch irgendwie beschäftigt werden ;]
bleimennige und chromate, welche da vor ewigkeiten mal drinne waren lassen wir hier ejtzt mal außen vor, da es eh nicht mehr verwendet wird/werden darf


ich hoffe ich hab alle wichtigen fragen erwischt
wenn nicht, einfach nochmal nachfragen



den roccoflügel hätt ich eher nochmal mit klarem abgeduscht
wärste sicherlich schneller gewesen und hättest danach noch ne passable trockenschichtdicke gehabt

Mein Freund der Baum braucht CO², drum setz' ichs ausm Auspuff frei.

Re: Oxidrot Grundierung

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Sicher...hätte ich machen können. War aber auch so schon gut dick Klarlack drauf und überschichten ist ja nun auch nicht so dolle.

Ich bin jedenfalls mit dem ergebnis nun sehr zufrieden, den die Oberfläche ist nun so wie Original bzw. sogar etwas besser geworden. Glänzt super. Und für mich als Amateurlackierer ist das somit mehr als ausreichend. Ich hab schon Profis :gaensefuesschen: gesehen die schlechtere Lackierungen ausgeliefert haben.

Aber prinzipiell bin auch nochmal dankbar für Deine Erläuterungen, denn ich lerne grade was das ALckieren angeht immer gerne nochwas dazu. Denn Lack & Elektrik sind die einzigen beiden großen Punkte wo ich selbst sage da bin ich noch bei Weitem nicht fit genug. Ich mach halt gerne ALLES selbst an meinen Autos weil ich niemand anderem vertraue was das von der Arbeitsqualität angeht. Wenn einem der Wagen gehört ist eben anders...da versucht man immer sein Betes zu geben....den Lacker der damit einfach nur einen x-beliebigen Auftrag abarbeitet interessiert das ja meist wenig.
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