ich bastel mir ein Dach... woraus?

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leichte, stabile, haltbare Dachkonstruktion... aber wie?
für die Pritsche mit dem Häuschen hinten drauf bin ich grad an der Planung fürs Dach.

Es gibt nen Stahl-Vierkantrohrrahmen mit Knotenblechen in den Ecken und ca, 20cm hohen Bögen alle 75-100cm. Materialstärke 1mm Wandung 30x50mm Rohr auf 220x500cm gesamt
Dieses Gestell soll leicht überlappend mit Sperrholz beplankt werden und eine Schicht Glasfaser mit Polyesther bekommen.
Die Zwischenräume dann mit Styrodur gedämmt und ne Deckenverkleidung aus Schilfrohr.

Andere haltbare und gleichsam leichte Alternativen ohne zum Swimmingpoolbauer zu gehen und alles aus Plastik zu machen? ...oder an Aluplatten arm zu werden?


Skizze nötig oder verstanden?

Re: ich bastel mir ein Dach... woraus?

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Sandpappe und Schweißbahn? :king:
Was spricht gegen Plastik? Ist leicht, billig und wasserdicht.

Ansonsten taugen vielleicht die traditionelle Fuhrwerke der einst mobilen ethnischen Minderheit mit dem verbotenen Namen als Inspirationsquell. Laut Google-Bilder haben diese Metalldacheindeckungen traditionell-handwerklicher Machart, wahrscheinlich aus Blei- oder Zinkblech. Alternativ gibt es heutztage im Dachdeckerbedarf noch VA.
Nur fahren diese Wägelchen nicht viel Schneller, als Schrittgeschwindigkeit.

Auch wenn ich kein Experte für Roma-Wägelchen bin, habe ich mich im Rahmen meines Studium schon mehrfach mit Metalldacheindeckungen befasst. Als Unterkonstruktion auf der Tragkonstruktion (Dachstuhl) dient bei Häusern i.d.R. eine Holzschale (20mm OSB), darauf kommt eine Unterspannbahn (Folie) zum Schutz vor von Wind hineingedrücktem Regenwasser. Diese wird durch aufgenagelte Leisten gehalten, je nach Ausführungsart der Dacheindeckung aus Holz oder Blechwinkeln (Eindeckungsmaterial). Die abschließende Dacheindeckung wird ohne Schrauben oder Nägel allein durch spezielle Umfalztechniken auf der Unterkonstruktion gehalten.

Es gibt verschiedene Falztechniken, die unterschielich dicht sind. Leider steigt mit der Dichtigkeit auch der Herstellungsaufwand.
Bei Hausdächern gibt es einen Zusammenhang zwischen der Dichtigkeit der Eindeckung und der dachneigungsbedingten Abflussgeschwindigkeit von Regenwasser.
Bei einem Fahrzeug würde ich zum Schutz vor Drückendem Wasser auf der Autobahn definitiv zu einer der dichteren Falztechniken raten.

Wenn du magst, kann ich dir per Mail die PDF eines Buches zuschicken, in dem Metalleindeckungen sehr gut erklärt sind.

Re: ich bastel mir ein Dach... woraus?

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Du mussst bedenke, dass Styrodur nur sehr sehr bedingt biegefähig ist..
Ansonsten finde ich die Idee mit dem selbstgebauten Sandwichpaket klasse.

@ rollsportanlage: mich würde das PDF interessieren! Bitte an meinen Nickname ät web Punkt de. Danke schonmal!
dieses kribbeln im Bauch
was man nie mehr vergisst
als ob sich was von innen
durch die bauchdecke frisst

Re: ich bastel mir ein Dach... woraus?

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Für die Dachhaut habe ich auch nur die Ideen wie meine Vorredner.

Aber zum Thema Dämmung. Nachhaltigkeit ist dir ja wichtig, deshalb bitte kein Styropor oder Styrodur zur Dämmung verwenden. Es gibt Weichfaserplatten von Steico oder Gutex, die aus reinen Holzfasern bestehen.

Ergibt ein sehr gesundes Raumklima und wenn die Entsorgung mal ansteht, dann ist das überhaupt kein Thema...

Re: ich bastel mir ein Dach... woraus?

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Bezüglich der Nachhaltigkeit haste vollkommen recht. Aber: über der Dämmschicht ist / wäre eine diffusionsdichte GFK-Schicht, somit würde sich Feuchtigkeit, die durch die (organische) Dämmung durch käme, an der GFK-Innenseite sammeln. Die Folge wäre ne durchfeuchtete Dämmschicht, und auf lange Sicht Schimmelbildung.. Daher eher eine ebenfalls diffussionsdichte, anorganische Dämmung wählen. Oder aber die Dämmung hinterlüftet ausführen, mit kontrollierter Entlüftung über das Dach.
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Re: ich bastel mir ein Dach... woraus?

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Vorteil am Styrodur ist halt, dass man ihm auch eine tragende Funktion geben kann. Daher der Vorschlag der Sandwich Bauweise, außen je eine feste Lage, die die Kräfte flächig einleitet und innen das Styrodur als Abstandshalter der Außenlagen, Kraftverteiler und Isolierung. Leichter und stabiler kann man fast nicht bauen.

Mit mehreren dünnen Lagen bekommt man auch eine Wölbung hin und im Gegensatz zu Styropor ist Styrodur geschlossenporig und nimmt weder große Mengen Wass r noch Klebstoff auf.
Bild

Re: ich bastel mir ein Dach... woraus?

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happyc hat geschrieben:Bezüglich der Nachhaltigkeit haste vollkommen recht. Aber: über der Dämmschicht ist / wäre eine diffusionsdichte GFK-Schicht, somit würde sich Feuchtigkeit, die durch die (organische) Dämmung durch käme, an der GFK-Innenseite sammeln. Die Folge wäre ne durchfeuchtete Dämmschicht, und auf lange Sicht Schimmelbildung.. Daher eher eine ebenfalls diffussionsdichte, anorganische Dämmung wählen. Oder aber die Dämmung hinterlüftet ausführen, mit kontrollierter Entlüftung über das Dach.
Das stimmt natürlich. Alternative wäre noch, die Dämmung von Innen gegen die Feuchtigkeit abzuschirmen. Sprich PE-Folie einkleben, aber dann ist das gesunde Raumklima halt auch wieder dahin und die Folie muss 100% dicht sein, auch über Jahre. Was sicher schwierig wird... ...leider...

Oder er baut ein Holzschindeldach auf den Koffer. Dann bräuchte er nur eine Dampfbremse und die Feuchtigkeit könnte durch die Holzfaserdämmung nach oben durch die Schindeln entweichen. Aber ob sich die Schindeln mit dem Fahrtwind vertragen...??? :king: :king: :king:

Re: ich bastel mir ein Dach... woraus?

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ich bin nachhaltig, aber nicht wenn die Kork Dämmung dreimal schwerer und viermal teurer ist und dann noch das Problem mit Feuchtigkeit wäre...
ich recycle so viel wie möglich und hoffe etwas auszugleichen... meine Hinterlassenschaften auf dieser Welt sind schon ziemlich gering...


PS, es wird Sperrholz mit Dämmung und was vom Swimmingpoolbauer um die Ecke samt Topcoat