Re: Radbolzen nach 60km nachziehen

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Wieder was gelernt. Also zum nächsten Reifenwechsel:
- Spurscheibe runter kriegen (Methode wird wohl: "Hitze" heissen)
- Nabe und Spurscheibe entspecken
sauber neu zusammen bauen, nicht Ölen, nicht fetten.
Erkenntnisse eines Anfängers:
- Du hast keine Ahnung, also frag Leute, die Ahnung haben
- Es gibt kein billiges Werkzeug. Es gibt nur überteuerte Werkzeugatrappen.
- Ein Schweißgerät ist immer erforderlich. IMMER.
- Nimm niemals irgend etwas an.

Re: Radbolzen nach 60km nachziehen

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Selbst bei sauberer Nabe kommt es ab und zu mal vor, dass sich was löst.
Hatte ich letztes Jahr bei insgesamt 3 Autos. Alle VW's - muss an der Marke liegen :shit:

Bei einem hats schon gerappelt, weil er den Termin zum Nachziehen nicht wahrnehmen konnte.
Bei den anderen Beiden hab ichs beim Nachknacken festgestellt.
Naben immer sauber, Bolzen fettfrei usw.
Nach Lehrbuch quasi.
Komischer Weise immer Vorne Links

Nach dem Nachziehen haben sich die Schrauben nie wieder selbstständig gelöst.



Ich bestehe daher mitlerweile aufs Nachknacken.
Die dummen Gesichter mit herausquellenden blöden Fragen nachm Reifenwechsel kann ich mir gerne sparen.

Mein Freund der Baum braucht CO², drum setz' ichs ausm Auspuff frei.

Re: Radbolzen nach 60km nachziehen

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Ich oute mich auch mal. Ich reinige in der Regel beim Räderwechsel grob die Nabe und die Anlagefläche mit der Drahtbürste, bei jedem Radwechsel kommt etwas Kupferpaste auf die Bolzengewinde und etwas an die Nabe, ich ziehe mit 112 Nm Drehmoment die Bolzen an, bei eigentlich jeder Karre, ich ziehe die Bolzen nicht noch mal nach. Ich habe in über 20 Jahren Räder wechseln nicht ein mal ein Problem gehabt. Das muss nicht heißen, das ich dabei irgendwelche (theoretischen) Fehler mache.
Mir sind allerdings mal Alufelgen auf der Nabe vom E28 festgegammelt. So fest, da musste ich auch richtig Gewalt anwenden um die wieder runter zu kriegen. War aber mein Fehler. Das war einfach mangelnde Wartung und mangelnde Schmierung der Nabe.

Re: Radbolzen nach 60km nachziehen

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Moment, nun bin ich verwundert.

Gewinde einfetten bzw. mit Gleitmittel (Kupferpaste) versehen?
Ich dachte, dieses Verfahren ist ausschließlich bei gesicherten Schrauben anzuwenden. Ich kenne es jetzt nur aus der industriellen Praxis (Stahlbau und Rohrleitungsbau), aber: Schrauben mit einem vorgegebenen Drehmoment/Spannkraft sollten nicht mit Gleitmittel versehen werden. Weniger Reibung zwischen den Gewindegängen bewirkt doch höhere Spannkraft bei gleichem Drehmoment. Zugleich verringert sich die Losbrechkraft, Schrauben lösen sich also auch durch Vibrationen und Stöße leichter.
Bei manchen Verbindungen ist Gleitmittel zur Montage vorgesehen (meist aber ein flüchtiges) damit die Vorspannkraft kontrollierbar höher ist.

Ich wäre bei Radmuttern/Radbolzen immer davon ausgegangen, dass sie sauber vorgespannt und furztrocken sein müssen, damit sie sich nicht lösen.

Wieder was gelernt. Nun brauche ich nur noch eine Erklärung, warum es immer links vorne ist, was sich löst.

Nebenbei:
Schöne Diskussion. Am Anfang dachte ich echt, ich hab hier wieder so ein Idiotenthema angestoßen, aber die Erfahrungen und Meinungen geben mir doch guten Einblick.
Erkenntnisse eines Anfängers:
- Du hast keine Ahnung, also frag Leute, die Ahnung haben
- Es gibt kein billiges Werkzeug. Es gibt nur überteuerte Werkzeugatrappen.
- Ein Schweißgerät ist immer erforderlich. IMMER.
- Nimm niemals irgend etwas an.