Vor ein paar Monaten habe ich einen gebrauchten Pierburg 1B3 in Schalter-Ausführung zerlegt, im Ultraschallbad reinigen lassen (da völlig verharzt), mit einem neuen Überholsatz zusammengebaut und am Golf montiert.
Im Standgas lief der Wagen super, besser, als mit dem Automatik-Vergaser. Leider tröpfelten die Anreicherungsmenbranen, da ich aus unwissen die Dichtfläche nicht abgezogen hatte. Weil nachträgliches Abziehen nicht half, habe ich die Membranen am Rand hauchdünn mit Dirko (grau) bestrichen, den Wagen dann aber für circa zwei Monate nicht gestartet, in denen ich das Tankrohr saniert und, sowie das Öl gewechselt habe.
Beim Nachfüllen ist ein Schwall Öl übergeschwappt und den Zylinderkopf hinunter, auf den Krümmer gelaufen. Desweiteren habe ich Schlauch und Luftleitblech der Warmluftansaugung über den Krümmer nachgerüstet, welche zuvor fehlten.
Nun wollte ich den Wagen wieder fahren. Zunächst sprang er auch prima an, gab aber auch bei höherer Drehzahl nicht genügend Kraft ab, um rückwärts den Hang vor meiner Garage hochzufahren. Bei darauffolgenden Startversuchen ging der Motor beim Gasgeben aus, und sprang dann garnicht mehr an.
In der Sorge, dass etwas Dirko-Grau (von dem ich, mittlerweile weiß, dass es nicht bezinbeständig ist) den frisch überholten Vergaser verstopft hat, habe ich den Pfusch beseitigt die Anreicherungsmembran erneuert - Ist nun dicht.
Die Zündkerzen waren rußschwarz.
Zudem stieg etwas Qualm vom Krümmer auf, der aber nicht nach Abgasen roch. Vermutlich verdampfendes Öl und einbrennender Hitzeschutzlack. War ja auch vorher alles dicht.
Am Tag darauf mit frisch geladener Batterie das gleiche Spiel nochmal, jedoch brauchte es weniger Startversuche, um den Abgesang einzuläuten.
Noch ein paar Tage später kam auch noch rauer und zu niedriger Leerlauf auf etwa 750 U/min dazu und von anfang an ging ging die Maschine bei jedem Gasgeben aus.
Ansaugbrücke mit Bremsenreiniger absprüghen brachte nichts. Bremsenreiniger in den Ansaugtrackt erwirkte Hochdrehen des Motors.
Heute sprang er gar nicht mehr an.
- Kann es sein dass das übergeschwappte Öl die Dichtungen der Krümmer am Kopf beschädigt hat. Z.B. Durchgeweicht und Öl in den Ansaugkanal gelaufen?
Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen, da der Bremsenreiniger Test nichts bewirkte und da nur Qualitäts-Dichtungen verbaut sind, die auch ordnungsgemäß festgezogen wurden und bereits länger problemlos laufen. - Ich kann mich nicht erinnern, ob ich nach der Vergaserüberholung, als der Motor im Stand prima lief mal Gas gegeben habe.
Es könnte sein, dass das Einpritzrohr der Anreicherungspumpe trotz Ultraschallbad verstopft ist, was m.E. aber nicht den neuerdings beschissenen Leerlauf erklären würde. - Kann die Fehlerursache in der Zündanlage liegen?
Der ZZP stimmte zuvor, ebenso die Widerstandwerte der Zündkabel. Der Elektrodenabstand wurde nochmals eingestellt. Verteilerkappe und -finger sind quasi neu (Bosch). Das chinesische Hallgeber-Modul scheint optisch einwandfrei.
Primär-, wie Sekundärwiderstand der Zündspule (silbernes Originalteil, Nr.:171905115C) sind jedoch viel zu hoch.- Primärwiderstand
Sollwert laut Etzold: 0,52-0,76 Ohm
Ist-Wert: 2,2 Ohm - Sekundärwiderstand
Sollwert laut Etzold: 2,4-3,5 Kiloohm
Ist-Wert: 9,6 Kiloohm
- Primärwiderstand
Wäre gut wenn jemand mit mehr Ahnung und Erfahrung mal seinen Senf dazugeben, oder mir nen Ansatzpumkt geben könnte, an dem ich weitermachen kann.
Können die von mir vermuten Ursachen bei dem Fehlerbild verursachend sein, oder fällt jemandem noch was anderes ein?
Vieln Dank.