ich hab jetzt ne spanische prepaid von orange, kostet 9,- für 1,5GB... sind Deutschland voraus, aber noch lange nicht so cool wie in Italien, da gab es 10GB für 20,- (ab und an sitzen wir mal bei McD, wenn Christie mit Bild übern Teich telefonieren will, oder ich apps runterlade)
TAG 25:
Und eine herrliche Sonne weckte uns am Morgen, keine Seele weit und breit, wunderbar. Wenige Wolken und auch die sollen sich bis zum Mittag verzogen haben, heute steht Aktivität auf dem Plan. Nach 20km mit dem Rad am Morgen gab es nen Snack und voller Ungeduld dann Versuch Nummer zwei im Wasser. Ein paar Optimierungsarbeiten am Brett und das Segeln kann beginnen. Was soll ich sagen ausser Triumpf, es klappt. Mit einer ganz seichten Briese lernt es sich viel einfacher aufzustehen, Gleichgewicht zu halten und das Segel in den Wind zu stellen, alles ab da wird noch verfeinert. pralerisches Beweisfoto...
Ich war teils so weit rausgefahren, dass beim absteigen ein Vollbad angesagt war, kein Problem, das Wasser echt angenehm. Ich bin zufrieden, das Teil funktioniert. Nun können weitere Surfsports auf der Tour folgen und bis zum Atlantik und richtigen Wellen haben wir das hoffentlich drauf. Erstmal Mittagspause, dann versuchen wir beide nochmal unser Glück.
So kam es auch, dass wir bis zum merklichen abkühlen durch hinter den Dünen verschwindende Sonne abwechselnd immer besser wurden. Feierabend, wir wolen heute noch zum Sport obwohl es sicherlich schon genug Muskelkater gibt. Aufräumarbeiten mussten aber warten, ich hab da was in der nächsten Parkbucht entdeckt. Die Konstellation der Frontscheibe mit Seitenfenster, das kann nur nen DüDo sein. Richtig, Flachdach mit Kastenaufbau sehr wild besprüht, von komischen Vögeln bewohnt. Mongol (cz) mit Rasta-Vogelnest und Bart wie meinem nur wild ohne Führung dazu Helena (gr) auch ne Erscheinung für sich. Zwei Hunde dabei, auch immer unterwegs und nen Haufen Gesprächsthemen so tranken wir Bier und blieben bis zur Dunkelheit. Selbe Route, und interessante Ziele in Portugal werden uns sicherlich nochmal treffen lassen, wir ziehen los. Schaffen es aber nicht mehr heute noch abzufahren. Aufräumen, einräumen, Essen... was solls, noch ne ruhige Nacht im Paradies, aber Morgen früh gehts weiter!
TAG 26:
Jetzt aber los, wir müssen, Valencia wartet noch mit Sehenswürdigkeiten und wir haben nur noch einen Tag bis Christie fliegt. Hilft alles nix, hier ist der ideale Ort für nen kompletten Hausputz. Betten ausschüttln und Matratze klopfen, mal ne andere Perspektive vom Schlafzimmer.
Bei gunstiger Gelegenheit mach ich mal nen Panorama aus Bettsicht, sollte auch wirken. Unser Weg folgt der Straße quer durch die nordlichen Ausläuder der Albufera. Durch etliche Reisfelder sah die Gegend bis zum Horizont eher nach ner Wasserstraße aus.
Dann erscheint aber die Stadt in ihrem vollen Grauen dahinter, Einkaufsgiganten und Industrie, Autobahnen und Arbeiterschließfächer. Schnell ins historische Zentrum, auf den Markt, mal sehen was es ausser Reis noch so gibt.
Eine gigantische Markthalle beherbergt den Mercat Central, eine ähliche Institution wie schon die Boqueria in Barcelona. Christies Traum, also den erspähten Platz in der Nähe angesteuert, ihr Rundgang kann dauern. Der Bereich um die Halle eher bunter Altbau mit Cafes und Ständen, der Bus steht vor einem Bauzaun hinter diesem tollen Ensemble auf dem Gehweg, machen einige Lieferanten auch so.
Kacheln und Mosaike, Stahlträger, Glas und Kuppeln, ein architektonischer Traum an überdachtem Markt.
Und Christie kam Freude strahlend über ne Stunde später mit einigen Tüten wieder. Wie kann man am Besten beschreiben, was es hier zu kaufen gibt...ALLES, ausser China-Schrott. Von essbarem bis hin zu Pealla-Pfannen und Terracotta - Töpfen kann man sich hier komplett ausstatten. Gut besucht.
Szenenwechsel, anderen Parkplatz nördliche im Zentrum gefunden, ich mag nochmal das Fahrrad auspacken und dem Fluß durch die Stadt folgen. Nix besonderes? Wir sind in Spanien, hier herrscht dermaßen Wasserknappheit, dass der alte Flußlauf nun einer neugestalteten kilometerlangen Parklandschaft dient. Trauig aber einmalig, und für Jogger und Radler perfekt angelegt. Hier mal mein Gefährt vor nem Bäumchen mit massig dicken Stacheln am Stamm, kennt man in Miniatur als Zimmerpflanze bei uns.
Anmerkung am Rande, wir sind dann wieder im Herbst angelangt, die Bäume, welche nicht Palmen oder Pinien sind verlieren ihre Blätter und der Park wird mit emsigen städtischen Helfern von frischem Laub befreit. Schöner Herbst für ne Radtour. Unter einigen historischen Brücken hindurch geht es Richtung Meer, am Ende der Innenstadt präsentiert sich ein weiteres WOW-Gebäude das den vorhandenen Platz optimal nutzt. Eine Museumslandschaft der futuristischen Art. CAC genannt und bei grellem Sonnenlicht ein phantasievoller Anblick.
Von da aus ging's für mich rein ins Getümmel, quer durch die Gassen mit Ziel catedral und basilika. Direkt nebeneinander nahe place de le reina quasi das antike Zentrum. Nett aber... nun ja schon in zu vielen Varianten überall gesehen.
Valencia ist nicht punktuell zu betrachten, eher im Gesamteindruck zu erfühlen, der Platz vor dem Markt war auch keine Besonderheit viele Ecken sehen so aus.
Auch in den Hinterhöfen gibt es so einiges Erstaunliches, hier war die Natur Baumeister.
Und neben dem ganzen Bunt fällt noch etwas besonders auf. Vergleiche zu Berlin mag ich trotzdem nur gedanklich ziehen, streetart heißt das neumodisch und beinhaltet keine ordinären Graffitties sondern einfach Kunst am Objekt.
Manchmal sogar nett integriert in die ortstypische Fassade.
Und abschließend ein tolles und sehr bezeichnendes Bild was für uns diese Stadt bedeutete: Eine hübsche Göttin oder was auch immer, schwebend über schönem Wetter in einer gigantischen PaellaPfanne.
Es war spät, wir absolvierten noch das gestern geplante Sportprogramm, kochen hätte noch angestanden, als letztes gab es Mittags nen Snack vom Markt. Eigentlich der ideale Tag und echt spontan entschieden gingen wir in das Buffetrestaurant am Einkaufszentrum. Vollstopfen für ne flatrate war angesagt. Und auch hier muss ich etwas ins Detail gehen. Was ähnliches haben wir letztes Jahr am Strand von Rom in Ostia gefunden. Riesengroß und das Futterangebot angepasst, selbst wann man versucht von allem nur ein Stück zu probieren scheitet man. Internationale Küche stand auf dem Banner, von Salaten über Mediteranes nach Fleisch in allen Variationen und Fisch, den man roh aussuchen konnte und zum braten abgab... Sushi und Süßkram, eigentlich alles ausser ner Paella, da hatten wir aber eh schon die Beste. Wir schafften es uns nach drei Stunden gegen Mitternacht förmlich herauszurollen, Wein gab es heute nicht, dafür soviel Bier inklusive wie man trinken kann.
Also lohnt sich Preis-Leistung echt schon für nen anständiges Saufgelage, vielleicht 500 Sitzplätze und einige davon mit Geburtstagsfeierlichkeiten besetzt zeugten auch von kombiniertem Gaumenschmaus. Wir haben fertig, das Zuhause muss heute nur einige Meter weiter vom Parkplatz runter, drunk driving ist echt nen skill, Gute Nacht.