Kann das so für mich zu 90% unterschreiben.wrecksforever hat geschrieben:Ich habe den Artikel gerade auch mal gelesen: Warum wird nicht einfach mal die Frage gestellt, ob die ganzen Klassiker überhaupt erhalten werden müssen?
Meine Devise ist: Jetzt fahren, solange ich mir das Benzin noch leisten will. Was soll mit den ganzen Brot- und Butter-Autos passieren, wenn keiner mehr damit fährt? Ich bin der Meinung, dass sich einige Leute schon jetzt ziemlich mit der Horterei von Teilen und Altwagen verspekuliert haben.
Mindestens 2 Leute habe ich schon kennengelernt: Einer hatte ca. 200 Old- und Youngtimer in 4 verschiedenen Scheunen, die alle angemietet waren. Die Frau war ihm schon 20 Jahre zuvor weggelaufen. Die Karren in den Scheunen waren alle angerostet, da die Scheunen selbst auch baufällig waren, nix fahrbereit. Anmelden konnte der Mensch selbst schon lange keine Autos mehr, da nach eigener Angabe zu viele Steuerschulden. Ich hab ihm noch einen Wagen verkauft, der wurde dann in einer Scheune dazu gestellt. Ich hatte kein Mitleid, jeder ist seines Glückes Schmied.
Der Andere hat jahrelang Käferteile gesammelt, für viel Geld noch andere Teilelager aufgekauft, alles verrottet im nassen 200 qm Keller, natürlich auch wieder angmietet. Das Geschäft hat sich in meinen Augen auch nicht wirklich gelohnt.
Klar sind in den letzten Jahren die Preise für viele Klassiker mächtig angezogen, aber irgendwann wird die Blase platzen, da bin ich sicher. Prozentual gesehen interessieren sich immer weniger junge Leute für alte Karren, schon gar nicht als Selbstschrauber.
Dass ich vergleichsweise geizig bin, ist bekannt. Daher bin ich einfach nicht bereit, in einen Klassiker in meinen Preisklassen zu viel zu investieren. Unser Haushaltseinkommen würde sicherlich mehr zulassen, aber was habe ich wirklich davon? Auch den Käfer habe ich nur gekauft, weil er ein Zweitwagen ist, der eigentlich immer anspringt und der sich sehr einfach reparieren lässt. Vollrestauration bei einem 83er Mexiko? Im Leben nicht! Würde ich es jetzt machen, hätte ich, wenn ich die Preise von ausgelaufenen Ebay-Auktionen zu Rate ziehe, eine Gewinn von Mehrwert von ca. 1500 €. Dafür soll ich tage- und wochenlang unter der Karre liegen? Restaurierte Käfer gibt es auf jeden Fall genug. O.K., vielleicht sind Käfer ein schlechtes Beispiel...
Eine andere Rechnung: 1992 habe ich meinen letzten T2 verkauft, damals für knapp über 2000 DM mit frischem TÜV. Heute bekäme ich für einen T2b in demselben schlecht lackierten Zustand vielleicht 4-5000 Euro. Dafür die Karre 20 Jahre stehen lassen und in dem Zustand erhalten? Im Leben nicht!
Wenn ich das Netz durchforste, stoße ich auf zunehmend mehr Sammlungs-Auflösungen, abgebrochene Restaurationen oder auf Karren, die schon 20 Jahre stehen. Jedes Auto bekommt man irgendwie zum Laufen, wenn es 20 Jahre gestanden hat. Für die Fahrt zum TÜV und für die H-Abnahme reicht es dann allemal. Aber wie lange hält eine Maschine, die 20 Jahre nicht gelaufen ist? Daran denken viele Leute beim Kauf nicht und die komplette technische Überholung frisst dann das Budget.
Mir waren 4 Autos zeittechnisch einfach zu viel, leisten hätte ich sie mir können. Wenn ich nur noch widerwärtig in die Garage gehe, ist es kein Hobby mehr. Daher geht auch morgen eines meiner Autos. Es bleibt aber im Forum. Mehr dazu später.
In diesem Sinn: JETZT alles verheizen oder wenigstens nutzen!
Einen schönen 2. Advent!
Gruß, wfe
Ich seh das auch so wie WFE.
Jetzt fahren und Spaß dran haben is ne super Idee.
Und was mir beim Lesen des Geschmieres des Mitbürgers noch aufgefallen ist,
Das sind Worte eines Oldtimer Fahrers und so schätze ich das auch ein.
Ein Oldtimer Fan oder Schrauber beschwert sich nicht über zu teure kosten in der Werkstatt.
Weil wer selbst schraubt braucht nur im Notfall eine Werkstatt und wer seinen Oldtimer als ganzes erlebt und nicht nur fährt der kennt den Wagen auch und kann sich in vielen Sachen selbst helfen. Oder entwickelt zumindest das Interesse daran sich selbst zu helfen.
Alle anderen Oldtimer Fahrer sollten das Geld dann auch über haben bei einem Birnenwechsel einen Mechaniker bezahlen zu können. (bitte beachten sie hierbei die Ironie)
Ausnahmen bestätigen die Regel.